Keine Rensing-Biss in Dortmund
Spiele zwischen Borussia Dortmund und Bayern München sind in der Vergangenheit immer durch wirklich kuriose Szenen im Gedächtnis haften geblieben, die selbst die Saisonerinnerungen überdauerten. Und oft waren Torhüter am zentralen Geschehen beteiligt, man denke nur an Oliver Kahns Flug- und Knutscheinlage gegen die Herren Chapuisat und Herrlich vor wenigen Jahren. Eigentlich wurde es in den vergangenen zehn Jahren nie langweilig, wenn Dortmund auf den nicht sonderlich beliebten FC Bayern traf. Am vergangenen Sonntag sparten beide Mannschaften zwar auch nicht mit schönen Randgeschichten (Mark van Bommel verabschiedete sich nach nur 23 Minuten mit einer gelb-roten Karte in die Kabinen), nur an Torszenen mangelte es doch vergleichsweise stark. Marc Ziegler – für den weiterhin verletzten Roman Weidenfeller in der Startaufstellung – und Michael Rensing bekamen wenig zu tun, in den wenigen Momenten, als sie doch ihrer Tätigkeit nachgehen konnten, blieben sie fehlerfrei. Rensing hatte seine stärkste Szene nach einer Stunde Spielzeit, mit einer anspruchsvollen Parade lenkte er einen Schuss von Blaszczykowski um den Pfosten. In der achten Minute hatte ihn der Dortmunder noch mit einem fulminanten und absolut sehenswerten Aussenriss-Tor überrascht.
Marc Ziegler blieb wie gewohnt konstant und ruhig in seinen Aktionen. Besonders bei hohen Flankenbällen bewies der nominelle Ersatzmann seine Klasse und Fangsicherheit. Ansonsten blieb das Spiel aus Sicht der Keeper relativ emotionslos: Rensing biss weder Valdez noch Kringe in den Hals, auch zu einem wilden Kung-Fu-Sprung war der besonnene Schlussmann nicht zu bewegen. Die Zeiten von „King“ Kahn sind unwiderruflich vorbei. Leider?!