Starker Heimeroth konnte Niederlage nicht verhindern
Ramazan Öczan hat bemerkenswerte sieben Tage hinter sich gebracht: Erst überzeugte der Österreicher mit einer starken Bundesligapremiere seines Vereins TSG Hoffenheim, dann nominierte sein neuer Nationaltrainer Karel Brückner den bulligen Schlussmann zum Stammtorhüter im Länderspiel gegen Italien, in dem Öczan per Eigentor zum 2:2 traf und am Samstag feierte die TSG den zweiten Saisonsieg und die Tabellenführung in der ersten deutschen Profiliga. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle nennt man so etwas landläufig. Dabei sah es ja fast wie große Kunst aus, als Öczan in der 67. Minute einem italienischen Schuss so akrobatisch entgegensprang, dass er die Orientierung verlor und den Ball ins eigene Netz boxte. Natürlich war es ein schlimmer Patzer, für den ambitionierten Österreicher ein Super-Gau im ersten Länderspiel.
Gegen Gladbach bekam Öczan dagegen keine Gelegenheit seine Flugeigenschaften zu testen: Der Mitaufsteiger und amtierende Zweitligameister war viel zu sehr damit beschäftigt, die heftigen Angriffe der Gastgeber abzuwehren. Besonders Keeper Christopher Heimeroth hatte eine Menge Arbeit zu verrichten, mehrfach rette er glänzend gegen die Offensiven aus Hoffenheim, nur in der 31. Minute fand der omnipräsente Ibisevic die Lücke und schob cool aus zehn Metern ein. Heimeroth wird in dieser Saison vermutlich noch sehr oft sein Können unter Beweis stellen dürfen: Die Borussen-Abwehr war so intakt wie ein russisches Frachtflugzeug. Da bleibt es abzuwarten, ob sie den großen Absturz verhindern kann.