Die Nürnberger Depression hält weiter an. Das Remis gegen Hansa Rostock hat am Gefühlszustand der Franken nicht viel verändert. Einer, der sich allerdings keinen Vorwurf machen muss, ist Torhüter Jaromir Blazek. Blazeks immer etwas gequält wirkender Gesichtsausdruck passt zwar hervorragend zur depressiven Grundstimmung, seine Leistungen sind seit Wochen allerdings so, wie es sich der „Club“ gerne von seiner gesamten Mannschaft wünschen würde: Überdurchschnittlich gut. Gegen Rostock konnte ihn nur Christian Rahn überwinden, der die ganze Liga mit seinem Traumtor überraschte. Von Rahn kannten die Torhüter bislang nur wuchtige Schüsse mit seinem explosiven linken Fuß. Vielleicht dachte auch Blazek daran, als wenige Meter aus seinem Kasten heraus stürmte um einen eventuellen Volleyknaller früh abzuwehren. Doch Rahn lupfte den Ball, der ihm zuvor nach einem ungewollten Bogenlampenpass vom Spann getupft war, elegant über den Nürnberger ins Tor. Butterweich, wunderschön. Und Blazek? Guckte gequält.
Bei den Rostockern hat Stefan Wächter wohl seinen Winterpausen-Kontrahenten Jörg Hahnel endgültig vergessen machen können. Auch gegen Nürnberg zeigte er einige starke Paraden, reagierte schnell und absolvierte sein Torwartspiel ohne unnötigen Firlefanz in Form von spektakulären Flügen durch den Fünf-Meter-Raum.