Franck Ribery konnte nicht mitspielen. Das wussten die Bremer und waren froh darüber. Schließlich ist der quirlige Franzose in Topform meist nicht zu halten, er hätte ein ernstes Problem werden können für Tim Wiese und seine Viererkette. Aber auch so hatte der Bremer Schlussmann viel zu tun, ihm war es zu verdanken, dass die Bremer immerhin einen Punkt aus München entführen konnten. Die Statistiker zählten später acht Chancen für die Bayern, zwei für Werder. Bremens Diego nutzte eine davon früh (6.), danach hatte Oliver Kahn nichts mehr zu tun. Fortan war es Tim Wiese, der glänzen konnte. Seine wichtigste Rettungstat dann in der 29. Minute. Den schwach geschossenen Elfmeter von Luca Toni lenkte der Schüler von Gerry Ehrmann um den Pfosten. Wieses große Stärke ist die Abwehr von Flachschüssen, kein anderer Torhüter der Liga wehrt so geschickt Schüsse ab, die nur flach oberhalb der Grasnarbe über den Rasen fliegen. Seine ausgeprägte Reaktion lässt den Torhüter schneller auf den Boden schnellen, als ein Fallschirmspringer ohne Fallschirm. Ohne Zweifel ist Wiese eigentlich ein Kandidat für die Nationalmannschaft, gegenüber seinen Kontrahenten hat er den Vorteil seit Jahren auch auf internationaler Ebenen Top-Leistungen zu bieten. Doch der Disput mit Jogi Löw ist noch zu frisch, mit einer baldigen Nominierung darf man also nicht rechnen. Verdient hätte er es allemal.