Irres 3:3 im Wildpark

Karlsruhe gegen Bayer Leverkusen, Saison 2008/09, 12. Spieltag. Markus Miller wird diesen Tag nicht so schnell vergessen. Nach 24 Minuten war für den Torhüter eine kleine Welt zusammen gebrochen: innerhalb von einer knappen halben Stunde hatte ihm die berauschte Offensive von Bayer drei Tore eingeschenkt. Ganze drei Chancen hatten Helmes (1.), Kießling (17.) und Kadlec (24., per Freistoß) dafür benötigt. Eine perfekte Chancenauswertung, die Miller bis ins Mark schmerzte. Sein KSC schien im eigenen Stadion, dem altehrwürdigen Wildpark, demontiert zu werden, verprügelt und ausgeblutet hing der Überraschungsaufsteiger aus der Vorsaison in den Seilen. Erst der glückliche 1:3-Anschlusstreffer von da Silva in der 37. Minute erweckte die todgeglaubten Gastgeber wieder zum Leben. Der Freistoß des Brasilianers wäre sicher in den Armen von Nationalkeeper René Adler gelandet, aber Leverkusens Torschütze zum 2:0, Stefan Kießling, fälschte den Ball mit dem Schädel ab, langsam, aber unerreichbar hoppelte da Silvas Schuss ins Bayer-Tor. Was folgte, wird noch lange für Gesprächsstoff auf beiden Seiten sorgen. Zunächst verhinderte Adler den zweiten Treffer der Gastgeber kurz vor der Pause mit einer Glanzparade (43.). Nach dem Wechsel versuchte sich Leverkusen durch Aktionen von Helmes (49.) und Kadlec (57.) zu befreien, doch jetzt endlich konnte Markus Miller ins Spiel eingreifen, seine Reflexe verhinderten die endgültige Entscheidung. Stattdessen sah Adler die Abseitsfalle seiner Vorderleute versagen, Sebastian nutzte die Chance per Kopf zum 2:3 (60.). In der 76. Minute stellte Iashvili das Spiel komplett auf den Kopf, sein Kopfstoß gegen die Laufrichtung von Adler bedeutete das 3:3. Und Markus Miller? Wird den Tag nicht so schnell vergessen.