Mondragon und die Hilfe von oben
Faryd Mondragon ist ein sehr gläubiger Mensch. Wer das noch nicht wusste, dem hat es der Kölner Torhüter am Samstag überaus deutlich gemacht. Nachdem der weiterhin extrem unglückliche Sanogo in der 79. Minute einen Elfmeter neben das Tor setzte, suchte der Kolumbianer wutschnaubend Blickkontakt mit dem Assistenten und deutete mit den behandschuhten Zeigefingern gen Himmel. „Seh her“, wollte Mondragon sagen, „selbst Gott war dagegen!“ Zuvor hatte sich Schiedsrichter Kempter aus Sauldorf von seinem Linienrichter unterrichten lassen, dass Hoffenheims Ba von Mohammad regelwidrig im Strafraum zu Fall gebracht worden war. Kempter zeigte dem Kölner Rot und auf den Punkt. Sanogo verschoss und Mondragon wollte eine höhere Macht im Spiel gesehen haben.
Hoffenheim konnten die Verschwörungstheorien des Kölner Schlussmanns letztlich egal sein, weil Salihovic und Ba bereits zuvor getroffen hatten. Beim Freistoß von Spezialist Salihovic flog Mondragon nur hinterher, den Ball hätte man auch halten können. Beim Tor von Ba war der Kölner machtlos, der fulminante Schuss jagte unhaltbar ins rechte Eck. Ganz ohne göttliche Hilfe.