Tremmel tröstet Ribery

Sollte es Energie Cottbus in dieser Saison doch noch schaffen, den Klassenerhalt in der Bundesliga noch ein weiteres Jahr zu verlängern, wird diese Szene sicherlich mit in die Höhepunkte-DVD eingeschnitten werden: Wie Gerhard Tremmel, der Ur-Münchener, in der letzten Minute des Heimspiels gegen den FC Bayern einen Elfmeter vom französischen Superstar Franck Ribery pariert und anschließend dem geknickten Mittelfeldspieler fürsorglich den gesenkten Kopf tätschelt. Wohlgemerkt, beim Stand von 1:3 aus Cottbusser Sicht. Einen Sieg hatten sie in der Lausitz ja nicht erwartet, auch wenn zu Beginn der zweiten Halbzeit Hoffnung auf einen Punktgewinn aufkam. Iliev hatte kurz vor dem Wechsel per Abstauber zum schmeichelhaften 1:1 vollendet. Zuvor lag plötzlich Timo Rost waagerecht in der Luft und versuchte sich mit einem sehenswerten Fallrückzieher an Bayerns Schlussmann Jörg Butt, der allerdings großartig reagierte. Demichelis (62.) und Podolski (66.) machten dann Mitte der zweiten Hälfte alles klar und so fiel das Ergebnis weit weniger überraschend aus, als einige Konkurrenten um die Meisterschaft vielleicht gehofft hatten. Bayern ist jetzt wieder auf Platz zwei, und ganz München redet wieder vom nächsten Deutschen Meisterschaftstitel. Schon erstaunlich, wie schnell sich die Dinge ändern, wenn man zweimal in Folge ein Spiel gewinnen kann. An der unglücklichen Situation von Michael Rensing wird sich zunächst allerdings nichts ändern, auch gegen Cottbus saß er nur wieder auf der Bank. Rensing kennt das Gefühl – er saß jahrelang auf Position zwei hinter dem allmächtigen Oliver Kahn. Jetzt ist mit Jörg Butt erneut ein erfahrener und wesentlich älterer Kollege zwischen den Pfosten – spätestens nach dem letzten Spieltag der laufenden Saison muss sich Rensing ernste Gedanken um seine Zukunft machen.