Vermeintlicher Ausgleich durch Fernandes
Vielleicht hat sich Daniel Fernandes, Torhüter beim VfL Bochum, später von seinen Kollegen im Sturm trösten lassen. Die wissen schließlich, wie es sich anfühlt, ein Tor geschossen zu haben, das kein Tor war. In der Nachspielzeit war Bochums Schlussmann mit nach vorne geeilt, zu einem letzten Eckball. Bremen hatte einen 0:2-Pausenrückstand durch Tore von Almeida, Naldo und Diego noch gedreht und führte mit 3:2. Fernandes sah den Eckball kommen, schmiss sich mit letzter Kraft in den Ball und traf mit einem schönen Flugkopfball an Tim Wiese vorbei ins Bremer Tor. Jubelnd hockte der Bochumer auf seinem Hinterteil, die Arme in die Luft gerissen. Bis das Schiedsrichter-Gespann jene Geste anzeigte, die Stürmer aus der ganzen Welt hassen: Abseits, Fernandes erstes Tor in seiner Bundesliga-Karriere war ein Irreguläres. Bochum verlor, nicht weil sein Torwart zu früh in die Lücke gestartet war, sondern weil der VfL nach der 2:0-Pausenführung zu halbherzig gegen die stürmenden Gastgeber vorging. Bezeichnend der Treffer zum Ausgleich durch Naldo: ohne wirklich angegriffen zu werden spielte der Brasilianer zunächst einen Doppelpass mit Mesut Özil und vollendete formschön im langen Eck. Das freute auch Tim Wiese, den Helden des Pokal-Halbfinales gegen den Hamburger SV. Am Dienstag steigt die nächste große Party zwischen den Nordrivalen: Hinspiel im Uefa-Cup-Halbfinale. Tim Wiese dürfte durchaus wieder motiviert sein.