Neuer macht den Kahn
Die Zeit von Jürgen Klinsmann als Bayern-Trainer ist beendet. Zehn Monate nur war der ernannte Reformator in München zu Werke. Er hinterlässt eine außerplanmäßig agierende Mannschaft, eine verwirrte Chefetage und einen Torhüter, der ihm keine Träne hinterher weinen wird. Michael Rensing wurde von Klinsmann vor der Saison zwar als Münchens Nummer Eins präsentiert, spätestens nach dem Wechsel im Bayern-Tor weiß allerdings auch die breite Öffentlichkeit, dass Klinsmann schon nach den ersten Spieltagen kein großes Vertrauen in die Fähigkeiten des Kahn-Nachfolgers hatte. Vor dem Viertelfinale gegen Barcelona tauschte Klinsmann Rensing für Butt aus, der kassierte vier Gegentore, stand fortan aber im Tor des amtierenden Meisters. Für Rensing, der die Saison schon abgehakt hatte, ergeben sich nun eventuell neue Möglichkeiten. Der neue Trainer heißt Jupp Henyckes, bekanntermaßen ein Freund junger Nachwuchstalente. Es bleibt abzuwarten, wen Heynckes beim Heimspiel gegen seinen Ex-Verein Borussia Mönchengladbach zwischen die Pfosten stellen wird. Jörg Butt lieferte gegen Schalke nicht unbedingt den Beweis überragender Fähigkeiten ab, der Torwart ließ sich von der Unordnung seiner Vorderleute anstecken und wirkte fahrig und unkonzentriert. Ganz anders dagegen Manuel Neuer. Der wurde vom „kicker“ zum Spieler des Spiels ernannt, Note: 1,5. Verdientermaßen, denn Neuer zeigte gegen München all das, was ihn zu einem Spitzenkeeper des kommenden Jahrzehnts machen könnte: Reflexstärke, Fangsicherheit, Stellungsspiel und Übersicht.