Enke rettet für seine wackligen Vorderleute
Zwei Dinge, über die es sich nachzudenken lohnt. Wie würde es Robert Enke bei einem Spitzenklub ergehen und vor allem: was wäre Hannover ohne seinen Torhüter, der für ausgezeichnete Leistungen zwischen den Pfosten bereits mit Trikot des Nationaltorhüters belohnt wurde? Gegen Köln dominierte 96 zwar die erste Halbzeit (und ging durch die Tore von Andreasen mit 2:0 in Führung), zeigte dann aber altbekannte Schwächen und taumelte einer Niederlage entgegen. Nicht einmal zwei Minuten nach dem Wechsel hatte nämlich Kölns Dauertorschütze Novakovic (auch hier sollte man sich Gedanken machen, wo der Klub ohne diesen Spieler stehen würde) zum 1:2-Anschlusstreffer getroffen und Hannover damit vollends aus dem Konzept gebracht. Die Abwehr wackelte – Druck hält diese Defensive scheinbar überhaupt nicht aus. Immerhin weiß sie hinter sich einen Robert Enke, der – sorry, Hannover-Fans! – in der neuen Saison hoffentlich endlich bei einem Verein spielt, der mehr Erfolg verspricht, als Hannover 96, dessen Platz in der Mitte der Liga offensichtlich fest betoniert ist. Sanou hätte mit seinem Schuss nach 62 Minuten ausgeglichen, scheiterte aber am großartig reagierenden Enke. Mit Blick auf den Stammplatz im DFB-Tor hat Enke weiterhin die besten Karten - allen Unkenrufe von Jens Lehmann zum Trotz. Adlers Schwächen sind in dieser Saison noch offensichtlicher geworden, auch er muss noch dazu lernen. Tim Wiese hatte Höhen und Tiefen (vor allem aber Höhen) und ist in Bestform vermutlich der beste deutsche Torhüter. Es ist aber unwahrscheinlich, dass ausgerechnet der so adrett, wie ein Dressman gekleidete Joachim Löw den solariumgebräunten Tim Wiese als seine Nummer eins präsentieren wird. Dafür sind sich Trainer und Spieler einfach zu unterschiedlich.