Es gibt nur wenige Bundesligaspieler, die in einem Eins-gegen-Eins-Duell mit René Adler die Nerven behalten. Der Leverkusener Torhüter gilt neben Bremens Tim Wiese als einer der besten Keeper in dieser Disziplin. Doch Wolfsburgs Grafite spielt momentan in einer anderen Liga. Ganz cool schob er fünf Minuten vor dem Ende den Ball an Adler vorbei ins Tor – es war Grafites zweites Tor und der Siegtreffer zum 2:1. Adler hatte keine Chance, an den gut platzierten Ball zu kommen. Weil auch Schiedsrichter Drees aus Mainz offenbar ein großer Fan des bulligen Brasilianers ist und nach 23 Minuten statt auf Stürmerfoul auf Elfmeter für Wolfsburg entschied (und Grafite selbstverständlich sicher verwandelte) gewann der VfL auch das zweite Spiel als Tabellenführer knapp mit 2:1. Seinen Anteil daran hatte auch Torwart Diego Benaglio, der vom unerwarteten Schuss von Toni Kroos zwar genauso überrascht war, wie der Rest seines Teams (53.), ansonsten aber einen soliden Job ablieferte. Der Schweizer zeigt aktuell das, was beispielsweise Michael Rensing vor seinem Austausch mit Jörg Butt vorgeworfen worden war: Präsenz. Die Seriosität, mit der der oft ernst dreinschauende Benaglio seine Arbeit verrichtet, kommt gut an bei seinen ebenso engagierten Vorderleuten. Von der Meisterschaft wollte nach dem Spiel aber natürlich keiner beim VfL Wolfsburg sprechen, Diego Benaglio sowieso nicht.