Rot für Hass bringt Özcan wieder ins Spiel
Noch im Winter war die Verpflichtung von Timo Hildebrand, seines Zeichens Ex-Nationalspieler, als großer Coup bei der TSG Hoffenheim gefeiert worden. Inzwischen müssen Verantwortliche und Fans ernüchtert feststellen: Hildebrand ist der der erste Fehleinkauf in der Ära Rangnick. Daniel Haas, der sich nach Bekanntwerden der Verpflichtung des prominenten Kollegen innerlich auf eine lange Rückrunde auf der Ersatzbank eingestellt hatte, stand bereits in sieben Spielen der Rückrunde auf dem Platz. Gegen Bochum war Hildebrand erneut verletzt, diesmal fehlte er wegen einer Fleischwunde. Und die Fans fragen sich, ob Hildebrand vielleicht von missliebigen Kollegen mit einer Voodoo-Puppe traktiert wird, oder seine Flugübungen dauerhaft auf einem Untergrund aus Stacheldraht absolviert. Der Torhüter reicht mit seiner Verletzungsquote inzwischen locker an bekannte Dauer-Verletzte wie Alex Zickler oder Mehmet Scholl heran. Für Hoffenheim kommen diese dauerhaften Wechsel im Tor zu einem schlechten Zeitpunkt. Die Mannschaft droht im Tabellen-Niemandsland zu verschwinden und sich um den Lohn der phantastischen Hinrunde zu bringen. Hildebrand saß gegen Bochum also wieder nur auf der Bank, Daniel Haas bewies einmal mehr, dass seine Fähigkeiten eher unterer Bundesliga-Durchschnitt sind. Gegen den VfL verabschiedete er sich mit einem Paukenschlag: erst kassierte er zwei Treffer vom ansonsten unauffälligen Sestak (42., 55.), dann kam er im Laufduell mit dem Bochumer Stürmer zu spät und schrubbte ihm so heftige die Beine weg, dass dieser einen halben Salto hinlegte. Klare Sache: Notbremse und Rote Karte (61.). So kam einer zum Einsatz, den man fast wieder vergessen hatte: Ramazan Özcan. Die ersten sechs Saisonspieler hatte er noch auf dem Feld gestanden, nach dem 4:5 gegen Werder Bremen war er dann aber durch Haas ersetzt worden. Bochums Sestak war das egal, auch gegen den Österreicher netzte er cool und kompromisslos ein (69.).