Benaglio zeigt internationales Format
Als Felix Magath vor Saisonbeginn von kühnen Europacupplänen berichtete, da wurde der sportliche Chef vom VfL Wolfsburg nur spöttisch belächelt. Dem Kader traute man allerhöchstens den Sprung in den Uefa-Cup zu, mehr auch nicht. Nach 25 Spieltagen sind die Kritiker eines Besseren belehrt worden: Magaths Wolfsburger stehen auf Platz drei, punktgleich mit dem FC Bayern (2.) und dem HSV (4.), einen Punkt hinter Spitzenreiter Hertha BSC Berlin. Das liegt vor allem an der überragenden Offensive: Dzeko und der Bielefeld erfolgreiche Grafite treffen fast in jedem Spiel. Auch die Defensive ist Teil des Erfolgs. Torwart Diego Benaglio war als einziger ins Blickfeld der Kritik geraten, dabei waren seine Auftritte grundsolide. Nur eben nicht mehr so spektakulär, wie noch in der Vorsaison. Das hat paradoxerweise mit dem Wolfsburger Erfolg zu tun: Benaglio bekommt pro Spiel vielleicht drei, maximal fünf Gelegenheiten sich auszuzeichnen, dennoch muss er 90 Minuten lang die Konzentration hochhalten. Das ist eine schwere Aufgabe, kann aus einem guten Torhüter aber einen Keeper von internationalem Format machen. Diese Wandlung macht der Schweizer gerade durch. Gegen Bielefeld gelang ihm das in toller Manier. Die wenigen Szenen der Gastgeber (durch Wichniarek, Halfar und Tesche) vereitelte er mit klasse Paraden und ebnete damit den Sieg: Minuten nach Benaglios Rettungstaten fielen jeweils die Wolfsburger Treffer.