Wiese mit Glück und Geschick
Nach seiner Verletzungspause durfte Werders Tim Wiese gegen Hoffenheim wieder auflaufen, dass er und sein Kollege Daniel Haas ohne Gegentor blieben, hätte nun wirklich keiner für möglich gehalten. Das lag an den wenig effektiven Sturmreihen auf beiden Seiten, am Glück/Pech (Hoffenheims Werder-Ausleihe Sanogo traf dreimal den Pfosten – Bundesligarekord) und an Tim Wiese, der sein Comeback dazu nutzte auf seine erstaunlichen Fähigkeiten aufmerksam zu machen. In den Krisen-Wochen hat sich der Torhüter zu einem der wenigen Gewinner aufgeschwungen, seit er 15 Kilo Gewicht abgenommen hat, wirkt Wiese tatsächlich noch spritziger und agiler. Das bewies er gegen die bemühten Ba und Eduardo aus Hoffenheim, die mehrfach vor eigener Kulisse am reaktionsschnellen Wiese scheiterten. Einmal schien der Ball doch ins Tor zu rollen, doch Wiese drehte sich, wie Gerd Müller in besten Zeiten, und lenkte das Spielgerät doch an den Pfosten. Wegen solcher Aktionen hat der ehemals als Bodybuilder verschriene Wiese seine Diät so knallhart durchgezogen.
Eine Radikalkur hat auch Hoffenheims Daniel Haas nötig – er muss endlich lernen, wann er rechtzeitig aus seinem Tor kommen soll und wann nicht. In der Strafraumbeherrschung hat Haas deutliche Mängel, weil aber TSG-Neuzugang Hildebrand immer noch verletzt ist, stand erneut Haas zwischen den Pfosten. Auf der Linie hat er seine Aktionen, auch im Eins-gegen-Eins zeigt er bundesligareifes Können, ansonsten war sein Auftritt gegen Bremen geprägt von Unaufmerksamkeiten und kleinen Flüchtigkeitsfehlern. Nur weil Pizarro zweimal aus ungeklärten Gründen den Ball über das Tor donnert, blieb Hoffenheim ohne Gegentor.