Schwache Vorstellung von Fernandes

Als Manuel Neuer das kleine Torwart-Einmaleins in der Schalke-Jugend erlernte, gab es zwar keine echten Lederbälle, die Spielgeräte waren schon damals aus Kunststoff. Und doch zitterten diese Bälle sicherlich nicht so hektisch durch die Luft, wie die Kugel im Spiel Bochum gegen Schalke, als Neuer von einem Schuss des VfL-Leichtgewichts Azaouagh überrascht und überwunden wurde. Der kleine Bochumer hatte wenige Augenblick vor dem Pausenpfiff aus knapp 20 Metern halbrechter Position abgezogen. Neuer schien damit nicht gerechnet zu haben, denn er stand komplett falsch, hatte wohl eine Flanke erwartet. Als er sich nach dem Schuss streckte, griff er daneben: das neuartige Spielgerät, von seinen Herstellern so entwickelt, dass es möglich Luftwiderstand produziert, trudelte durch die Bochumer Nachmittagsluft und schlug im Netz ein. 1:1, der Ausgleich von Kuranyi, der in der 18. Minute einen Fehler des Bochumer Torwarts Fernandes zur Führung ausgenutzt hatte, war egalisiert. Dem Schalker Spiel gab das einen deutlichen Knacks. Farfan und Asamoah hatten zwar ihre Szenen in der Offensive, die Abwehr wirkte hingegen unkonzentriert und träge. Christoph Dabrowski zog daraus den einzig sinnvollen Nutzen und verwertete eine Chance, die nach einer ganzen Serie an Schalker Fehlern zu Stande gekommen war, etwas umständlich, aber erfolgreich zum 2:1-Siegtreffer. Die Gäste wurden nicht mehr gefährlich, bis der eingewechselte Pander kurz vor dem Ende einen gefühlvollen Freistoß elegant über die Mauer hob. Panders Versuch landete aber am Pfosten, Bochums Torhüter Fernandes konnte aufatmen.