Zwei Treffer in der Nachspielzeit gegen Rensing

„Den Ball haut man entweder ins Tor oder in den Neckar“, schlussfolgerte Stuttgarts Torschütze zum 2:2, Sami Khedira, der in der Nachspielzeit einen wunderschönen Volleyschuss aus der Drehung ins Tor des Gegners aus München gehämmert hatte. Bayern-Keeper Michael Rensing hatte keine Abwehrchance, er war ohnehin viel zu sehr damit beschäftigt sich beim Schiedsrichter zu beschweren. Er fühlte sich im Fünf-Meter-Raum unfair angegangen. Auch Stuttgarts Torwart Jens Lehmann war mit im Getümmel, hatte sich in einem Akt der letzten Hoffnung in den Strafraum begeben und seinen massiven Körper in das Menschenknäuel geworfen, dass sich Richtung Eckball gestürzt hatte. Rensing blieb nur zweiter Sieger, der Ball tropfte genau vor die Füße von Khedira, der seinen zweiten Treffer der Partie erzielte. Bereits in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit war er per Kopf zur Stelle gewesen. Die Szene des Spiels nach dem Abpfiff: Geschlagen hockt Michael Rensing nach dem späten Ausgleich auf dem Boden, wohlwissend, dass man auch ihm eine Teilschuld an dem Treffer geben würde. Der erfahrene Lehmann kennt diese Situationen, er hat sie zuhauf selbst erlebt. Also ging er auf den Münchener zu, half ihm auf und flüsterte ein paar aufmunternde Worte in seine Ohren. Lehmann, der Torwart-Opa. In einem Interview mit der SZ hat er jüngst zu möglichen Zukunftsplänen Stellung genommen. „Ich könnte schon morgen eine Mannschaft trainieren“, erklärte der Keeper selbstbewusst. Vor allem seine Erfahrung aus der Premier League käme ihm zu Hilfe. Und auch einen Vereinswechsel schloss der nun schon 39 Jahre alte Torwart nicht aus: „Momentan fühle ich mich in Stuttgart wohl, aber man weiß nie, was kommt.“