Tremmel mit Cottbus glücklich

Bei Torhüter Gerhard Tremmel würden Psychologen ganz sicher keine Klaustrophobie diagnostizieren. Hätte der Cottbusser nämlich Platzangst, er würde in jedem Spiel seiner Energie mit Todesangst konfrontiert werden. Es gibt nur wenige Strafräume im deutschen Fußball, die so oft so vollgeparkt mit Spielern sind, wie die des Gerhard Tremmel. Auch gegen Leverkusen bot die Mannschaft aus der Lausitz eine echte Abwehrschlacht, phasenweise wirbelten 20 Spieler in Tremmels Strafraum. Nur gut, dass der Torhüter ein Meister in Sachen Übersicht ist, anders ist es nicht zu erklären, dass Tremmel so konzentriert zu Werke geht. Gegen Leverkusen war es zwar eher die Einfallslosigkeit des Gegners, die eine Niederlage für Cottbus verhinderte, aber Tremmel war dennoch hellwach. Erst nach 77 Minuten konnte Rolfes den Torhüter überwinden, ein abgefälschter Ball war irgendwie zum Jung-Internationalen gelangt, der nur noch einschieben musste.

Auch René Adler war einmal überwunden worden, und zwar ganz spät. Das halbe Stadion wollte das zugige und eiskalte Stadion bereits verlassen um den Platz mit dem warmen Autositz zu tauschen, da tauchte der Chinese Shao vor dem DFB-Keeper auf und köpfte zum umjubelten 1:1 ein. Leverkusen hat sich, fast schon traditionell, kurz vor der Zielgeraden noch einmal abfangen lassen. In der Tabelle hat man sich sogar noch von Hertha BSC überlassen müssen und überwintert auf Rang vier.