Adlers Outfit bringt Toni nicht aus der Fassung

Das auffällige Torhüter-Outfit von René Adler gab den Wortakrobaten auf der Tribüne eine ganze Menge Stoff. Von Kopf bis Fuß in weiß getaucht, erschien der Nationaltorwart den Beobachtern einmal als „Gandalf, der Weiße“, mal als „Weißer Riese“. Wie auch immer, Adler machte Eindruck. Nicht nur wegen seiner blütenweißen Weste (noch so ein Ding), sondern auch aufgrund der starken Leistung gegen angriffslustige Bayern. Nach seinen Patzern im Länderspiel gegen England und im darauffolgenden Punktspiel in der Bundesliga war der junge Überflieger ja erstmals in die Kritik geraten. Vielleicht hatte Adler auch deswegen ein unschuldiges Weiß für die wichtige Partie gegen den FCB aus München gewählt.

Vor nur 21.000 Zuschauern in Leverkusen (die BayArena wird derzeit umgebaut) hatte aber zunächst Adlers Gegenüber, der junge Michael Rensing, alle Hände voll zu tun. Die schöne Direktabnahme von Helmes berührte Rensing noch mit den Fingerspitzen (13.), an den Kopfball von Henrique wäre der Münchener niemals herangekommen, doch der Brasilianer zielte zu genau und traf bloß die Querstange. Mitte der zweiten Halbzeit war Bayers Angriffswirbel verpufft, erstmals bemühten sich die Gäste aus dem Süden. Adler musste zweimal beherzt eingreifen, bei einem Aufsetzer von Schweinsteiger war dem Torhüter allerdings noch die Unsicherheit anzumerken. Statt den Ball zu fangen, entschied sich Adler für die sicherere Variante und faustete den nassen Ball lieber aus dem Strafraum. In der 49.Minute hatte der DFB-Auswahlspieler allerdings Glück, ein Kopfball von Schweinsteiger ging an die Latte. Gegen Ribery war Adler wenige Minuten später auf dem Posten: der kleine Dribbelkünstler hatte sich gegen zwei Gegenspieler durchgesetzt, sein strammer Schuss flog allerdings direkt auf den Körper von Adler, der keine Mühe hatte das Spielgerät abzuwehren. In der 59. Minute kam er zu spät: Luca Tonis Kopfballaufsetzer ging nur knapp an Adler vorbei zum 1:0 für Bayern ins Tor.