Fromlowitz rettet drei Punkte für Hannover
Eigentlich war alles schon klar. Eigentlich. Hannover-Fans sind aufgrund der starken Leistungsschwankungen extrem sensibilisiert, wenn es um das Spielverhalten ihrer Mannschaft geht. So schwante dem rot-gekleideten Sitznachbar Böses, als beide Teams in die Pause gingen. Hannover führte mit 3:0 gegen völlig indisponierte Karlsruher. Was hatte den guten Mann also geritten, dass er so heftige Zweifel an einem Sieg der 96er hegte? Nach 87 Spielminuten war klar, was der pessimistische Fan gemeint hatte: Der KSC hatte durch den Debütanten Stindl den 2:3-Anschlusstreffer erzielt, nachdem da Silva gleich nach der Pause die Gelegenheit bekam, sein Können bei Elfmetern zu beweisen. Der Brasilianer verlud 96-Schlussmann Fromlowitz eiskalt. Letzte Spielminute: eine weite Flanke fliegt in den Hannoveraner Strafraum, in der Mitte schraubt sich der Australier Kennedy hoch, trifft den Ball mit der Schulter. Dann kommt der große Augenblick von Florian Fromlowitz. Mit einem irren Reflex reist er den linken Arm hoch und kann den Ball über die Latte lenken. Eine Glanzparade, wie sie der Torhüter seit seiner Zeit beim 1. FC Kaiserslautern nicht mehr gezeigt hatte. Der Keeper hat seiner Mannschaft wichtige drei Punkte gerettet und sich als Ersatzmann von Robert Enke verdient gemacht. Ein Torwart-Problem haben sie in Hannover nicht, wenn Fromlowitz so weiter macht (er war auch während des gesamten Spiels ein guter Rückhalt) aber vielleicht eine Torhüter-Diskussion.
Markus Miller war in einer lange Zeit ganz schwachen Karlsruher Mannschaft noch der beste Akteur gewesen, aber auch seine Talente hatten die Tore von Hanke (12., 18.) und Forssell (44.) nicht verhindern können. Der KSC hat jetzt erst zehn Punkte auf dem Konto und ist Abstiegskandidat Nummer Eins. Markus Miller hat in jedem Fall die Qualität weiter erstklassig zu spielen.