Nur Tremmel in Normalform
Wie oft in der torwart.de-Analyse bereits der Name „Gerhard Tremmel“ in Verbindung mit dem Beiwort „bemitleidenswert“ aufgetaucht ist, kann niemand genau sagen. Vermutlich aber an jedem Spieltag, das heißt insgesamt 13mal. Erhöhen wir auf 14. Denn nur Tremmel stemmte sich mit vehementer Leidenschaft gegen die Angriffsbemühungen seiner bajuwarischen Landsleute. Gegen den Italiener Toni lieferte sich Tremmel quasi ein privates Duell, Punktsieger: Tremmel. Auch wenn der Torschützenkönig der vergangenen Spielzeit nach 59 Minuten doch noch sein Tor erzielen konnte. Mit Schmackes musste Toni den Ball nach einer Ecke ins Tor wuchten, sonst wäre der Cottbusser vermutlich auch noch an diesen Ball gekommen. Der Energie-Schlussmann wirkt phasenweise wie das einzige Riff in einer großen Bucht. Seine Mannschaftskollegen schwammen auch gegen die Bayern bedrohlich unbeteiligt durch die Allianz-Arena. Skela (25.) hatte die Lausitzer zwar in Führung geschossen, mehr als ein Glückstreffer war das allerdings nicht. Nur Bayern spielte und dominierte im heimischen Stadion (das Endergebnis war mit 4:1 noch schmeichelhaft für die Gäste), allerdings gegen einen Gegner, der in dieser Verfassung Abstiegskandidat Nummer Eins ist. Cottbus, das in den vergangenen Jahren immer von seiner, Verzeihung, Energie gelebt hatte, wirkt ausgedörrt, wie ein trockener Schwamm. Und so ist, so makaber es sich anhören mag, Torhüter Gerhard Tremmel der bisherige Gewinner bei den Ostdeutschen. Seit Saisonbeginn lebt der Torhüter eine beeindruckende Beständigkeit und Stabilität vor, er dürfte in der Statistik der vereitelten Großchancen einen der Spitzenplätze einnehmen. Ob ihn das trösten mag, ist allerdings eher fraglich.