Prölll gibt sein Saisondebüt
Selbst die traditionsbewussten Eintracht-Frankfurt-Fans, sonst stilbildend für Treue, hatten ihn fast vergessen. Diesen bulligen, und (zu Unrecht!) untersetzt wirkenden Torhüter mit den blondgefärbten Haaren. Markus Pröll ist zurück. Er, der von zehn Profijahren bereits gefühlte acht verletzt war, gab nach dem Seitenwechsel im Punktspiel gegen Hannover 96 sein Saisondebüt im heimischen Waldstadion. Oka Nikolov, Frankfurts etatmäßiger Torhüter im ablaufenden Jahr, hatte sich bei einem Zusammenstoß am Knie verletzt, hielt bis zum Wechsel durch und verhinderte so immerhin den Sprung ins kalte Wasser für den Torwartkollegen Pröll. Allerdings: der Gast aus Hannover machte es Pröll auch leicht. Nach monatelanger Pause, ungezählten Stunden in der Reha, langsamen Aufbautraining und schier unerträglicher Warterei, konnte Pröll endlich wieder die Stollen an den Pfosten schlagen – das macht er mit Vorliebe. Sieben Minuten vor dem Ende hätte Pröll fast die Gelegenheit bekommen sich auszuzeichnen, doch Schiri Perl zog die Elfmeterentscheidung nach Absprache mit seinem Assistenten zurück. Eine korrekte Entscheidung. So blieben Pröll einige abgefangene Bälle und der ein oder andere Versuch der harmlosen Offensive aus Niedersachsen. Einen durchaus härteren Arbeitstag erwischte Florian Fromlowitz, der einer bemerkenswert effizienten Offensive um den zweifachen Torschützen Liberopolus gegenüberstand. Fehler machte Fromlowitz keine, doch offenbarte er zum wiederholten Male seine große Schwäche: ihm fehlt das Timing und der Mut, um bei hohen Bällen aus seinem Fünf-Meter-Raum zu laufen und die Flanken abzufangen.