Naldo trifft nur den Pfosten
Als der Bremer Innenverteidiger Naldo 2005 nach Bremen wechselte, eilte dem langen Schlacks aus Brasilien ein besonderer Ruf voraus: Naldo, so hieß es, habe eine solche Urgewalt in seinem rechten Fuß, dass er in der brasilianischen Liga Freistoßtore in Serie erzielt habe. Darüber können sie in Bremen heute nur noch gequält lächeln. Zwar hat Naldo in seinen bislang 108 Bundesligaspielen bereits 12 Tore erzielt (eine ordentliche Quote für einen offensivstarken Innenverteidiger), davon allerdings erst eins per Freistoß. Stattdessen hämmert der Bremer Woche für Woche seinen (tatsächlich sehr harten) Schuss in die Weichteile bedauernswerter Gegner in der Freistoßmauer. Dennoch herrscht bei den Torhütern der Liga jedes Mal Alarmzustand, wenn sich Naldo den Ball zurechtlegt. Denn: kommt mal einer seiner Schüsse durch das Dickicht aus Körpern und Beinen auf das Tor, besteht konkrete Torgefahr. Gegen den VfL Bochum war dem Werderaner dieses Kunststück mal wieder gelungen: in der 61. Minute zimmerte Naldo einen Freistoß auf das Tor von Fernandes, der sich mutig in den Weg werfen wollte. Kurz vor seinem Ziel machte der Ball allerdings eine wunderliche Drehung nach links, Bochums Torhüter wäre ohne Chance gewesen. Das zweite Freistoßtor für Naldo? Nein, sein Schuss knallte an die Latte, Werders beste Szene im gesamten Spiel. Fernandes hatte sich zuvor gute Noten verdient, die schönste Parade zeigte aber Tim Wiese, der ja ein Spezialist für aufregende Reflexe ist. Mieciel versuchte sich aus 15 Metern am Bremer, der den Ball artistisch ablenken konnte.