Strittiger Elfmeter schickt Cottbus auf die Verliererstraße

Ein ominöser Elfmeter hat Energie Cottbus mit Torhüter Gerhard Tremmel in Wolfsburg auf die Verliererstraße gebracht. VfL-Stürmer tat seiner müde wirkenden Mannschaft (5:1-Erfolg unter der Woche im Uefa-Cup gegen Heerenveen) in der 36. Minute einen Gefallen und ließ sich nach einer leichten Berührung im gegnerischen Strafraum fallen, als sei er soeben von einem Scharfschützen getroffen worden. Schiedsrichter Lutz Wagner, um unpopuläre Entscheidungen nie verlegen, pfiff und zeigte zum Entsetzen von Tremmel und Kollegen auf den Elfmeterpunkt. Der sonst eher reserviert Energie-Schlussmann war fassungslos. Er hatte beste Sicht auf die Aktion gehabt und konnte sich erst nach einiger Zeit beruhigen. Mit seiner Konzentration war es da vorbei, Grafite hatte keine Mühe den Torhüter auszugucken und schob sicher ein. Cottbus ergab sich letztlich dem ungerechten Schicksal, die wenigen Offensivaktionen der Gäste fanden im guten, weil aufmerksamen VfL-Torhüter Benaglio einen dankbaren Abfänger.

Tremmel wurde später noch zwei weitere Male vom Brasilianer Grafite überwunden (55., 80.) und war bei diesen Aktionen schuldlos. Vielmehr offenbarte sich erneut, dass die Cottbusser keine bundesligataugliche Innenverteidigung besitzen. Kukielka und Gagdas haben lustige Namen, sind aber nicht dafür geeignet Stürmer vom Format eines Grafite aufzuhalten. Für Cottbus wird es nun immer schwieriger sich aus den Tiefen der Tabelle zu befreien. Wenn Trainer Bojan Prasnikar nicht eine wirklich gute Idee kommt, wird Energie womöglich in Liga zwei schlittern. Eine der zahlreichen offenen Fragen sei Prasnikar schon einmal beantwortet: an Gerhard Tremmel liegt es nicht.