Fromlowitz zu gut für die Ersatzbank
Als 2006 mit dem WM-Ball von adidas ein neues Spielgerät auf den Markt geschossen wurde, das aufgrund der neuartigen Oberfläche und Verklebung für ganz neue Flugkurven in den deutschen Bundesligastrafräumen sorgte, war Altmeister Frank Rost einer der ersten, die sich kritisch zu Wort meldeten. Dem Freizeitfußball-Magazin „BOLZEN“ gestand er im Interview, dass dies eine neuartige Technik sei, die „für Feldspieler und nicht für Torhüter entwickelt worden sei“. Ein Teamkollege Piotr Trochowski, ein Könner des berühmt-berüchtigten Flatterballs, habe ihm im Training bereits „die Fingerspitzen weggeschossen.“ Ein ähnliches Geschoss erreichte am Samstagnachmittag erneut das Gehäuse des HSV-Keepers, diesmal war es allerdings nicht Mannschaftskollege Trochowski, sondern Hannovers Mittelfeldmann Bastian Schulz, der Rost mit dem verhassten Flatterball ärgerte. Nach nicht einmal fünf Minuten Spielzeit hatte der 96-Spieler aus 18 Metern mit dem Außenrist gegen den Ball getreten, Rost verschätzte sich und musste das Spielgerät zum 1:0 der Gastgeber passieren lassen. Ein Lapsus, der dem so konstanten Frank Rist nicht häufig passiert. Gegen 96 leitete er damit allerdings ungewollt die Niederlage ein, auch weil seine Vorderleute es nicht fertig brachten Hannovers Schlussmann Florian Fromlowitz zu bezwingen. Der Ersatzmann von Robert Enke absolvierte erneut ein überragendes Spiel und wird spätestens zur Winterpause ein begehrter Kandidat auf dem Transfermarkt werden, sofern es sein Vertrag denn zulässt. Dass sich ein so talentierter Torhüter wieder auf die Ersatzbank setzt, wäre in jedem Fall ein Verlust für die Bundesliga.