Nikolov kann Vorjahres-Triumph nicht wiederholen
Fast ein Jahr ist es her. Damals brannte sich der Name „Oka Nikolov“, den unwissende Fußball-Ignoranten für ein bulgarisches Gewürz halten könnten, dauerhaft ins Gedächtnis des FC Bayern aus München ein. Am 3. November 2007 erkämpfte sich die Frankfurter Eintracht ein spektakuläres 0:0 gegen den Rekordmeister. Spektakulär, weil Oka Nikolov (hier handelt es sich übrigens um den mazedonischen Torhüter in Diensten der SGE Frankfurt) mit irren Paraden, Reflexen und Fußabwehren die anrennende Bayern-Offensive zur Verzweiflung brachte. Allein Luca Toni versuchte gefühlte 18-Mal sein Glück – er fand in Nikolov seinen Meister. Das Unentschieden vor einem Jahr machte aus dem Ersatzkeeper Nikolov den Stammkeeper Nikolov. Freilich auch, weil sich sein Konkurrent Markus Pröll seit mehr als einem Jahr an diversen Verletzungen knabbern hat. Am Mittwoch machte Nikolov erneut ein gutes Spiel, die 1:2-Pleite gegen die wiedererstarkten Münchener konnte er aber nicht verhindern. Demichelis hatte mit einem Eigentor zwar für die Führung der Gastgeber gesorgt (und seine Torhüter Rensing damit völlig überrascht), Klose (65.) und Ribery (70.) drehten jedoch innerhalb von fünf Minuten die Partie.
Michael Rensing bleibt den Bayern weiter ein Rätsel. Seinen Auftritt gegen Frankfurt hätte der junge Torhüter nutzen können, um Souveränität und Stabilität in sein Spiel zu bekommen, stattdessen hatte er einige unsichere Momente. Ein Fels im Tor ist er noch lange nicht, aber: frag ihn erst, wie alt er ist. 24 Jahre ist Rensing jung, als Torhüter bleibt ihm noch ein Jahrzehnt. Er wird sich weiter entwickeln, ganz sicher.