Miller wird im Stich gelassen
Markus Miller wird sich dieser Tage gerne die Zeiten von vor einem Jahr erinnern. Damals, im Spätherbst der Saison 2007/08, war sein Verein, der Karlsruher SC, die Überraschungsmannschaft der Bundesliga gewesen. Mit frechem, attraktiven Fußball hatte der KSC die Liga aufgewirbelt, so einen starken Aufsteiger hatte die Liga seit Jahren nicht gesehen. Und Miller, den vorher nur Kenner der Zweitligaszene kannten, schwang sich mit prächtigen Paraden und beeindruckendem Stellungsspiel zu einem der besten Torhüter der Bundesliga auf.
Die Gegenwart sieht freilich anders aus. Die große Überraschung kommt jetzt aus Hoffenheim und hat sich nach zehn Spieltagen bereits den Ruf eines Meisterschaftsanwärters erspielt. Der KSC ist dagegen in der Realität angekommen, mit nur neun Punkten ist die Mannschaft von Ede Becker auf Tabellenplatz 14 angelangt. Auch Miller hat unter der aktuellen Situation zu leiden, viel zu oft bekommt der Gegner, wie am Dienstagabend Schalke 04, quasi ohne Gegenwehr zum Torabschluss. Die Defensive, in der letzten Saison noch das Prunkstück der Karlsruher, lässt Miller häufig im Stich. Der Schweizer Eggimann folgte dem Ruf des Geldes und ist jetzt bei Hannover 96 unglücklich, Maik Franz verlegt seine Energie jetzt scheinbar nur noch auf Zementierung seines schlechten Rufes. Gegen Schalke flog er mit Gelb-Rot vom Platz nachdem er die Schalker Bank mit höhnischen Gesten beleidigt hatte und zertrat bei seinem theatralischen Abgang einen Klappstuhl (56.) Zehn Minuten später traf Schalkes Farfan zum 3:0-Endstand. Miller hatte keine Chance.