Lehmann wenig geprüft. Drobny guter Rückhalt
Die Kritiker sind längst verstummt. Jene Kritiker in Stuttgart, die vor der Saison behaupteten, ein Jens Lehmann wäre zu alt, so verbraucht für die Bundesliga. Der alte Mann hat es wieder mal allen gezeigt, für den WM-Torhüter von 2006 ist es schließlich nichts Neues von einer kritischen Öffentlichkeit beäugt zu werden. Beim VfB hat Lehmann in der laufenden Saison schon so viele gute Spiele gemacht, dass er nach sieben Spieltagen bereits viermal von den torwart.de-Userexperten mit dem „Goldenen Handschuh“ bedacht wurde. Eine Spitzenquote. Doch alles Lob half Lehmann beim Auswärtsspiel gegen die Hertha aus Berlin wenig, nach 90 Minuten musste der Routinier die knappe 1:2-Niederlage verdauen. Die überraschende Effizienz der Berliner hatte Lehmann nur wenige Möglichkeiten gegeben, sich entsprechend auszuzeichnen. So blieben ihm einige gepflückte Flankenbälle, unspektakuläre Paraden, die zum Standardrepertoire eines Bundesligatorhüters gehören. Gegen den platzierten Flachschuss von Kacar drei Minuten vor dem Ende, hatte Lehmann indes kein Mittel.
Eine bislang starke Saison spielt auch der Berliner Jaroslav Drobny. Mit seiner wuchtigen Ausstrahlung gibt er dem eher leichtfüßig wirkenden Team die nötige Stabilität in der Defensive. Gemeinsam mit den spröde-knurrigen Innenverteidigern Friedrich und Simunic hat er dafür gesorgt, dass die Hertha mit neun Gegentreffern die beste Verteidigung der Liga besitzt. Nur die Defensivspezialisten aus Gelsenkirchen sind besser (8 Gegentreffer). Auch gegen Stuttgart machte sich dieses gefestigte Dreieck einen Namen, Stuttgarts hochgelobte Offensive um Gomez und Cacau biss sich mehr als einmal die Zähne aus.