Unglückliches Debüt von Fromlowitz
Wie Gerry Ehrmann reagiert hat, als er sich den achten Spieltag der ersten Fußball-Bundesliga in der Zusammenfassung angeschaut hat, ist nicht überliefert. Womöglich hat er ganz genau hingeschaut, was seine drei Schützlinge – Roman Weidenfeller, Tim Wiese und Florian Fromlowitz – so getrieben haben auf den Rasenflächen dieses Landes. Das Trio hat beim kantigen Ehrmann eine exquisite Torwartausbildung absolvieren können. Alle wurden in Kaiserslautern trainiert und geformt. Doch der achte Spieltag warf einen dunklen Schatten auf die Ehrmannschen Schützlinge. Alle drei patzten. Besonders bitter war die Vorstellung für den jungen Fromlowitz. Vor der Saison war er nach Hannover gewechselt, sollte dort als Ersatz für Robert Enke bereitstehen. Nach dessen Verletzung in der Nationalmannschaftswoche bekam Fromlowitz seine Chance. Ausgerechnet gegen Hoffenheim, die Mannschaft, die mit ihrem Offensivfußball momentan alles in Grund und Boden spielt. Bis zur 70. Minute hatte es allerdings noch ganz gut ausgehen für den Gastgeber aus der niedersächsischen Landeshauptstadt. Die 2:1-Führung wollte 96 verwalten und scheiterte auch aufgrund eines kapitalen Fehlers von Keeper Fromlowitz. Der konnte einen Flachschuss von Kunstschütze Salihovic nicht festhalten, Obasi staubte zum 2:2 ab. Was sich in den folgenden 14 Minuten abspielte, wird den Torhüter sicherlich noch in einigen Albträumen verfolgen. Hoffenheim gelangen drei weitere Tore mit einem Tempo-Fußball, der den 96-Pressesprecher zu Galgenhumor vor dem anschließenden Pressekonferenz veranlasste: „Ich hoffe, sie sprechen nicht so schnell, wie Hoffenheim gespielt hat.“
Florian Fromlowitz, der sich nach dem Spiel erstmal den Trost seiner Mitspieler einholen musste, wird darüber sicherlich nicht gelacht haben.