Adler überzeugt mit mentaler Stärke

René Adler, das haben viele schon vergessen, war lange Wochen verletzt. Wochenlang quälte sich der junge Torwart mit Kraftübungen und Aufbautraining herum. Spielpraxis? Fehlanzeige. Und selbst an einem Adler gehen solche Wochen der Spielpause nicht spürlos vorbei. Die Zuschauer im Bochumer Rewirpower-Stadion staunten jedenfalls nicht schlecht, als der Bayer-Keeper einen Distanzschuss von Sinan durch die Hände gleiten ließ. Glück für Adler und Bayer: Der Ball sprang gegen den Pfosten (24.). Bis dato hatte der Gast aus Leverkusen allerdings bereits zwei Tore erzielt, die Offensivmaschine von Trainer Labbadia: sie läuft wie geschmiert. In der 37. Minute war auch Adler wieder voll im Spiel, einen abgefälschten Schuss von Slawo Freier konnte er mit einem irren Reflex um den Pfosten lenken. Diese Szene offenbarte, weshalb Adler im Kampf um die Nachfolge im deutschen Tor derzeit deutlich vor der gleichaltrigen Konkurrenz um Rensing und Neuer liegt: Er ist auch mental bereits seinem Alter deutlich voraus, ehemalige Trainer wundern sich über eine derart ausgebaute Nervenstärke. Adler bewies das zusätzlich in den letzten zehn Minuten der Partie, als der VfL durch zwei Treffer von Sestak (79.) und Sinan (81.) plötzlich drauf und dran war, die sicher geglaubte Führung der Leverkusener zu kippen. Zusammen mit seiner sehr jungen Defensive schaukelte Adler den Auswärtserfolg über die Zeit.

Sehr zum Ärger von Gegenüber Fernandes, der ebenfalls eine anständige, weil fehlerfreie Partie absolvierte. Auf Fernandes werden im Laufe der Saison vermutlich noch einige schwere Spiele zukommen, wenn er diese ähnlich souverän wie gegen Leverkusen meistert, steht einer längeren Bundesligakarriere nichts mehr im Weg.