Wichniarek schickt Doppelgrüße in den Himmel
Als der NDR am Sonntagabend in seiner Sendung „Sport-Club“ die drei Norddeutschen Nationalspieler Piotr Trochowski (Hamburg), Clemens Fritz und Tim Wiese (beide Werder Bremen) filmte, da war der Bremer Torwart bereits wieder bester Laune. Am Samstagnachmittag hatte man kurzzeitig die Befürchtung, Wiese würde den Torpfosten im Bielefelder Stadion kaputt beißen, oder zumindest mit seinem Haarspray besprühen. Das hält das beste Aluminium nicht aus. Wiese beließ es dann allerdings bei einigen wütenden Blicken in Richtung seiner schläfrigen Defensivspieler und heftigen Tritten gegen den kurz gestutzten Naturrasen. Eine zweimalige Führung hatte dem Bremer Vizemeister nicht zum Erfolg gereicht, denn da war ja noch dieser Artur Wichniarek, der schlitzohrige Angreifer, der das Privatduell gegen Wiese letztlich doch für sich entscheiden konnte, nachdem der Bremer einige Male hervorragend gegen den selbst ernannten „König von Bielefeld“ pariert hatte. Wichniarek glich die Führung (jeweils durch den abschlussstarken Rosenberg) aus und gönnte sich danach den Moment der Stille, seine Finger zeigten in den Bielefelder Himmel. Jedes Saisontor möchte der Arminia-Stürmer seiner verstorbenen Mutter widmen. Tim Wiese hat die ersten beiden Stoßgebete nicht verhindern können. Seine gute Laune am Flughafen war schnell aufgeklärt: Nach der Verletzung von Leverkusens René Adler hatte Bundestrainer Löw erstmals Wiese ins Aufgebot der Länderauswahl berufen. Eine Bestätigung seiner famosen Leistungen in den vergangenen vier Jahren.
Bei den Bielefeldern durfte der junge Dennis Eilhoff das Tor hüten. Bielefelds nominelle Nummer Eins, Rowen Fernandez, musste mit einer Knieverletzung nur zusehen. Etwas pikant, verriet Fernandez doch jüngst gegenüber torwart.de: „In Bielefeld steht Dennis Eilhoff in den Startlöchern, ganz offensichtlich brennt er darauf zu spielen.“ Doch noch muss sich Fernandez keine Sorgen machen, vor allem deshalb, weil Eilhoff nicht den Eindruck erweckte, als sei er talentierter als der Südafrikaner.