Schäfer vor dem Aus!
„Quo vadis, Raphael Schäfer?“, werden sich die Fans vom VfB Stuttgart nach dem blamablen 0:4 beim VfL Wolfsburg gedacht haben. Schäfer, zu Saisonbeginn aus Nürnberg gekommen, steht erneut in der Kritik – und das nicht nur bei den Anhängern, die es Schäfer nicht verzeihen konnten, dass er im Pokalfinale 2007, noch im Dress der Franken, für Stuttgarts Cacau vehement eine Platzverweis eingefordert hatte. Jetzt soll Schäfer gehen, für den VfB wäre das ein reines Verlustgeschäft, schließlich besitzt der Keeper noch einen gut dotierten Vertrag für die nächsten Jahre. Doch auch im letzten Auswärtsspiel der Saison konnte Schäfer erneut nicht seine eigentlich vorhandene Klasse unter Beweis stellen. Der Eindruck zwängt sich auf, dass Schäfers Leistung in der Vorsaison eventuell nur ein positiver Ausrutscher war, quasi ein Dauerhoch in 34 Ligaspielen. Anders ist es fast nicht mehr zu erklären, vergleicht man den Schäfer 2006/07 mit dem Schäfer 2007/08. Völlig verunsichert irrt der als nervenstarker Souverän zwischen den Pfosten bekannt gewordene Torhüter in seinem Strafraum auf und ab. Seine ohnehin miserabel aufspielende Defensive verwandelte sich gegen starke Wolfsburger (mit einem nahezu beschäftigungslosen Diego Benaglio) in weiche Butter. Vier gezielte Messerstiche schnitten in aller Ruhe präzise durch die aufgeweichte Abwehrreihe. Aber: Der Druck, der auf Raphael Schäfer lastet, muss enorm sein. Ein Torhüter braucht volles Vertrauen in seinem Umfeld, um Topleistungen zu bringen, doch in Stuttgart scheinen sie den Glauben in ihren so hoch gelobten Torsteher verloren zu haben.