Effiziente Arminen holen Remis - Starker Fernandez
Armer Daniel Klewer. Zweimal kam die gegnerische Offensive aus Bielefeld am Samstag-Nachmittag in Nürnberg zu einem sehenswerten Torabschluss, zweimal musste Klewer, der als eingesprungener DFB-Pokal Elfmeterkiller einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat, hinter sich greifen. So eine dermaßen tödliche Effizienz hatte man den Arminen gar nicht zugetraut, und – jede Wette – sie sich selbst auch nicht. Mal abgesehen von Artur Wichniarek, der sich, wie Spötter munkeln, immer noch gerne mit „König Artur“ ansprechen lässt, jenem Spitznamen, dem ihm die Fans zu besseren Zeiten einst verliehen. Gegen Nürnberg war eben jener Wichniarek in der 47. Minute erstmals zur Stelle, sein neunter Saisontreffer bedeutete das schmeichelhafte 1:2. Zuvor war der Klub durch Mintal (29.) und Saenko (39.) rechtzeitig vor der Pause zu einem scheinbar sicheren 2:0-Vorsprung gekommen. Klewer uns ein akut abstiegsbedrohter Verein wähnten sich vor einem immens wichtigen Erfolg gegen eine direkten Konkurrenten um den Verbleib in der deutschen Eliteklasse.
Dann pfiff Schiri Weiner zur zweiten Halbzeit und nach nicht einmal einer Viertelstunde waren die Verhältnisse in Nürnberg auf den Kopf gestellt. Bis zum Abpfiff sollten den Hausherren kein Treffer mehr gelingen, diese tragischen Punktverluste könnten in der Endabrechnung eine wichtige Rolle spielen. Bielefeld steht nun weiterhin zwei Punkte vor den Franken. Ein Blick auf die Statistiken macht die Angelegenheit nur noch schlimmer: 27 Torschüsse feuerte Nürnberg ab, Bielefeld zwei. Nürnbergs Mintal allein schoss neunmal Richtung Tor, bei Bielefeld waren es je einmal Wichniarek und Bollmann – die beiden Torschützen. Die meisten Ballkontakte beim „Club“ hatte Mittelfeldmotor Galasek (83), bei den Gästen war es Rowen Fernandez (59), der Torhüter. Fernandez machte dabei eines seiner stärksten Spiele, er hatte einen großen Anteil daran, dass es bei diesem kuriosen Remis blieb. Wenngleich Fernandez beim zweiten Treffer der Franken etwas zögerlich zum Ball ging und somit Saenko den Ball vor dem Südafrikaner vorbei ins Netz spitzeln konnte. Doch: Nürnberg hätte wohl auch nicht mehr als vier Tore erzielt, wenn sich Fernandez entschieden hätte, seine Arbeit nach zwei Minuten einzustellen.