Starke Torhüter im Abstiegskampf
Den Abstiegskampf, das weiß selbst die Lachshäppchen-Fraktion in den VIP-Logen, übersteht am Ende meist die Mannschaft, die die bessere Defensive aufzubieten hat. Ballverliebte Spieler und Edeltechniker werden in diesem beinharten Geschäft, wenn es für manche Teams sogar um die Existenz geht, nicht benötigt. Viel wichtiger ist da ein passabler Torhüter, den jeder gerettete Punkt, kann überlebensnotwendig sein. Der VfL Bochum und der MSV Duisburg besitzen derzeit solche Männer zwischen den Pfosten. René Renno (Bochum) und Tom Starke (Duisburg) bewiesen am Samstag-Nachmittag im herben Abstiegskampf, warum man sie einst mit Profiverträgen ausgestattet hat: Sie gehören zu den besten Torhütern des Landes. Starke, weil er neben seiner jahrelangen Erfahrung bei Spitzenclubs (Bayer Leverkusen) auch eine gesunde körperliche Präsenz auf dem Feld vorweisen kann. Renno, weil er an guten Tagen eine beeindruckende Konstanz und Souveränität in sein Torhüterspiel integrieren kann. Der 29-Jährige ließ sich vom MSV nur mit einem sehenswerten Freistoßtor überwinden: Niculescu hatte dem Ball mit einem brettharten Schuss so beschleunigt, dass Renno wenige Augenblicke zu spät in die Gefahrenzone springen konnte.
Tom Starke musste vor allem in der letzten halben Stunde sein ganzes Können aufbieten, um gegen Sestak (68.) und einen Seitfallzieher von Mieciel (74.) zu retten. Erst in der 86. Minute ließ ihm Bochums Torgarantie Sestak keine Abwehrmöglichkeit: Eine Flanke von Pfertzel aus dem rechten Halbfeld verwertete der Stürmer zum 1:1-Unentschieden. Der VfL hat sich damit endgültig aus dem Kampf gegen den Abstieg verabschiedet, der Klub kann für eine weitere Saison in der deutschen Eliteklasse planen. Duisburg und sein starker Keeper bleiben auf dem letzten Tabellenplatz - bis zum rettenden Ufer sind es allerdings nur drei Punkte.