Zuverlässiger Miller mit Patzer
Treue Anhänger vom SV Werder Bremen, die nicht erst seit dem Doublejahr 2004 zu den Grün-Weißen halten, sind ziemlich hartgesotten, wenn es um Stürmer geht, die diesen Namen eigentlich nicht verdienen. So rumpelten sich vor den goldenen Zeiten des höchst effektiven Sturmduos Pizarro/Ailton („Pizza-Toni“) zahlreiche Stümper durch den Strafraum an der Weser. Dirk Weetendorf, Rade Bogdanevic, Arie van Lent um nur einige zu nennen. Die Gegenwart sieht weitaus rosiger aus: Wieder einmal wird der SV Werder am Ende der Saison mehr Tore als jedes andere Bundesligateam erzielt haben, seit Jahren ist Bremen für Bundesligatorhüter ein sehr unangenehmer Gegner. Gegen den KSC hat sich jedoch ein Stürmer unbedingt wieder in die Rolle des Rumpel-Stürmers spielen wollen: Sanogo hieb mehrfach aus kürzester Distanz zum gegnerischen Tor auf den Ball ein und holzte doch immer wieder über den Kasten von Markus Miller. Dass es ausgerechnet Sanogo war der in der 86. Minute zum 3:3-Endstand traf lag schließlich daran, dass er bei der präzisen Vorlage von Diego gar nicht mehr die Möglichkeit hatte, am Tor vorbei zu schießen.
Die beiden Torhüter dieser interessanten Partie legten quasi eine Synchronvorführung hin. Miller und Wiese hielten mehrfach prächtig und bewiesen ihren Stellenwert in der Bundesliga. Doch beiden Torhütern rutschte einmal der Ball so unglücklich durch die Arme, dass man vermuten konnte, sie würden mit einer Augenklappe spielen. Miller patzte in der 29. Minute gegen Mesut Özil, der deswegen sein erstes Bundesligator bejubeln durfte. Exakt 30 Minuten später sah Wiese beim leicht abgefälschten Schuss von Freis nicht gut aus.