Schwieriges Debüt für den Hötteke
Marcel Hötteke ist ein Naturwunder. Zumindest, wenn man die körperlichen Voraussetzungen des jungen Torhüters von Borussia Dortmund als Richtwert nimmt: Auf 199 Zentimetern verteilen sich exakt 101 Kilogramm Gewicht. Diese Körpermasse im schnellen Fußballspiel entsprechend elegant einzusetzen, um den noch schnelleren Ball daran zu hindern ins eigene Netz zu fliegen, ist schon eine Leistung an sich. Und Hötteke kann das, sonst würde er nicht die Position des Stammtorwarts in der Regionalligamannschaft der Borussen bekleiden. Das dachte sich wohl auch Profitrainer Thomas Doll und gab Hötteke die Gelegenheit, sich vor 80.000 im Westfalenstadion zu beweisen. Bitter für Hötteke: Sein Debüt kam zu einem ziemlich schlechten Zeitpunkt, denn die Dortmunder, allen voran die gleichzeitig überalterte (Kovac, Wörns) und zu unerfahrene (Hummels, Degen) Viererkette spielt seit Wochen nicht grausamen, sondern auch erfolglosen Fußball. Hötteke passte sich der konfusen Leistung leider an, allerdings fehlten ihm auch die so genannten „dankbaren“ Bälle für Torhüter, um sich sein Herz, dass ihm womöglich beim Einmarsch in das riesige Stadion in die Hose gerutscht war, wieder auf den rechten Fleck zu hieven. Beim ersten Tor der Hannoveraner durch Bruggink (38.) fehlte Höttecke schlichtweg der richtige Blick für die Situation. 96-Stürmer Hanke war beim Freistoß von Bruggink zum Kopfball hoch gestiegen, der Ball rutschte jedoch über seinen blonden Scheitel und direkt ins Dortmunder Tor. Der Anfang vom Ende. Kommende Woche wird Höttecke 21. Sollten noch Wunder geschehen, darf er sich dann bereits einen Pokalsieger nennen.