Wiese im Pech - Fernandez mit guter Leistung
Man kann nur hoffen, dass Jürgen L. Born, der Präsident von Werder Bremen, den zahlenden Zuschauern im Weserstadion eine Schmerztablette auf die Sitzschale legen wird. Zu sehr brennen momentan die verwöhnten Augen der Bremer, wenn die eigene Mannschaft spielt. Werder Bremen, die Zauberkünstler der Bundesliga und seit vier Jahren das Maß aller Dinge, wenn es um schönen Fußball geht, bietet derzeit ein erbärmliches Gekicke. Der nach seiner Rotsperre wieder eingestetzte Spielmacher Diego zeigt sich momentan weit von seiner Bestform entfernt. Der Defensivbereich der Werderander ist momentan wenig stallelfest und die einst so rasende Offensive ist handzahm wie ein Steiff-Teddybär. Pech hatte auch Tim Wiese. Wiese konnte in der 15. Minute einen strammen Schuss von Wichniarek aus spitzem Winkel nur noch mit den Fingerspitzen in die Tormitte abwehren. Der Bielefelder Kirch war einen Schritt schneller als der junge Sebastian Boenisch und konnte ungehindert das 1:0 erzielen. Wiese konnte aber in der Folgezeit einige Mal sein ganzes Können zeigen und einen noch höhren Rückstand der Werderander verhindern. In der 37. Minute setzte er zu einem Zwei-Meter-Hechtsprung an und lenkte eine Schuss von Kirch noch um den Pfosten. Wiese und Werder Bremen müssen nun schnellstens die Form wiederfinden, ehe die Mannschaft von Thomas Schaaf nach dem Uefa-Cup, dem DFB-Pokal und der Meisterschaft auch die wichtige Platzierung auf einem Champions-League-Rang vermasselt.
Ein anderer Keeper überragte dafür bei den Bielefelder Gastgebern: Rowen Fernandez war wirklich eine Attraktion. Mutig warf er sich vor die ungeschickt agierenden Werder-Stürmer Hunt, Almeida, Rosenberg und Sanogo. Glück und Können verband er vorzüglich in der 25. Minute: Den abgefälschten Schuss von Frings konnte Fernandez nicht festhalten, doch Rosenberg bekam zwei Nachschüsse nicht am Keeper vorbei ins Tor. Und selbst beim Ausgleich durch Diego in der 70. Minute per Foulelfmeter war Fernandez nicht chancenlos, der Ball streifte seine Hand, beinahe hätte er den Sensationserfolg der Arminen perfekt gemacht. Immerhin: Mit jetzt 21 Punkten hat die Arminia die Abstiegsplätze vorerst wieder verlassen. Auch dank Rowen Fernandez.