Neuer weiter auf der Erfolgswelle
Man weiß ja gar nicht, ob man es verdammen soll, dass das Bundesligageschäft so schnelllebig ist, oder ob es einfach nur amüsant ist. Erinnern wir uns: vor mehr als einem Monat galt die junge Karriere von Manuel Neuer an ihrem ersten Tiefpunkt angelangt zu sein. Der in der vergangenen Saison überragend debütierende Neuer schien dem Druck der berühmt-berüchtigten zweiten Spielzeit nicht Stand zu halten. Er machte Fehler. Spielentscheidende Fehler. Und die Öffentlichkeit zweifelte plötzlich am jungen Gelsenkirchener, dem Bundesligatorwart mit dem Babyface. Seine jungenhafte Erscheinung wirkte nun nicht mehr neu, unbekümmert, talentiert, sondern unsicher, zurückhaltend, weich. Dann kam das Achtelfinale gegen den FC Porto und Neuer hielt in einer phantastischen Nacht seinen Klub und stellvertretend dafür die deutsche Liga im Endausscheid der Königsklasse. Das sind diese „Schlüsselspiele“ von denen Trainer und Verantwortliche immer sprechen, wenn sie auf die Genesung ihrer angeschlagenen Belegschaft hoffen. Wobei es Stürmer dabei einfacher haben, sie brauchen nur das Tor wieder zu treffen, um sich aus dem sportlichen schwarzen Loch namens „Leistungstief“ zu befreien. Torhüter genügt nicht nur eine Parade, sie müssen Spiele entscheiden. Neuer tat genau das gegen Porto. Seitdem ist er wieder einer der besten Torhüter der Bundesliga. Gegen Hertha wehrte Neuer ab, was es abzuwehren galt. Sein Gegenüber Jaroslav Drobny machte hingegen einen kleinen Fehler, als er beim Schuss von Jones in der 23. Minute die Flugbahn falsch interpretierte, den Schritte in die falsche Richtung machte und den Ball nur noch von seinem Bein ins Tor abprallen lassen konnte. Schalke gewinnt wieder die wichtigen Spiele und nimmt Kurs auf die Champions League. Ganz vorne am Steuer: Manuel Neuer.