Debakel für Bremen
Zahlenspiele gab es am Samstag-Nachmittag im Stuttgarter Gottlieb-Daimler-Stadion ja eigentlich schon genug. Neun Tore fielen in einer völlig anarchischen Partie, drei Treffer allein erzielte Mario Gomez, eines bereitete er vor. Bremens Tim Wiese kassierte innerhalb von drei Tagen acht Tore, ein Wunder, dass ihm die betonfest angesprühte Bürstenfrisur nicht ausfiel. Stuttgarts Neuer zwischen den Pfosten, Sven Ulreich, konnte sich über einen beeindruckenden Sieg seiner Mannschaft freuen, und bekam dennoch drei Tore eingeschenkt.
Beide Torhüter waren bei diesem Torgemetzel natürlich in bester Gesellschaft. Der VfB hat in seiner langen Fußball-Historie schon mehr Gegentore in einem Spiel bekommen. In der ersten Bundesliga-Saison, 1963/64, mussten die bedröppelten Schwaben inklusive Keeper Günter Sawitzki nach einer 1:7-Peitsche bei Borussia Dortmund die Rückfahrt antreten. Auch die höchste Heimniederlage verdankt der aktuelle Meister dem BVB: In der Saison 1995/96 verlor Stuttgart mit 0:5. Damals zwischen den Pfosten: Der junge Marc Ziegler, heute bei den Dortmundern unter Vertrag.
Die Bremer haben es noch doller getrieben. 1986/87 setzte es eine 1:7-Pleite in Mönchengladbach (mit Torhüter Dieter Burdenski), in der Spielzeit 1981/82 verlor das Team von der Weser sogar mit 2:9 gegen Frankfurt. Hermann Rülander hieß der bemitleidenswerte Bremer Schlussmann.
Genug der Zahlendreherei: Das sensationelle 6:3 vom Wochenende wird beiden aktuellen Torhütern nicht in guter Erinnerung bleiben. Tim Wiese setzte seine Schwächephase fort, gegen den phantastischen Mario Gomez hätte Wiese allerdings auch in Bestform wenig Chancen gehabt. Bis auf das 1:1 der Stuttgarter, als Wiese zu spät Gomez entgegen ging, war Wiese absolut chancenlos. Stuttgarts Ulreich hatte einige Szenen, um sich auszuzeichnen, am Ende überwog allerdings die Tatsache, dass auch die Bremer dreimal das Tor treffen durften. Hoffentlich wird es dem Stuttgarter herzlich egal gewesen sein.
Hinweis: Bilder stehen uns für diese großartige Partie leider nicht zur Verfügung
Für alle, die nochmals den Sportschau-Bericht anschauen wollen, gibt es bei youtube das Spiel nochmals zu sehen