Orkantief „Emma“ konnte die Menschen an der Ostsee nun wahrlich nicht schocken. Das zugige Sturmgebiet fegte zwar mit hohen Windgeschwindigkeiten durch die Hanse-Stadt Rostock, doch die Einwohner der Küstenstadt haben schon weitaus schlimmere Winde erlebt. Stefan Wächter ist zwar erst seit einem Jahr in Rostock, doch scheinbar hat sich der in der windfreien Stadt Herne geborene Wächter bereits im Nord-Osten der Republik akklimatisiert. Gegen Arminia Bielefeld jedenfalls lief der Torhüter der Gastgeber mehr als einmal Gefahr einen vom Wind getragenen Ball in sein Tor schweben zu lassen. Doch Wächter, seit der Winterpause in auffallend guter Form, konnte die flatternden Schüsse abwehren, bei seinen waghalsigen Körperdehnungen riskierte er schwere Verhärtungen der Wirbelsäulenmuskulatur. Weniger Arbeit, dafür aufbrausendes Lob aus der Rostocker Fankurve bekam Wächter für seinen gehaltenen Elfmeter in der 17. Minute. Allerdings hätte der Torhüter den Ball wohl auch nach sieben Meisterschafts-Weizenstiefeln ohne weiteres abfangen können, derart schwach wurde in der Bundesliga schon lange kein Strafstoß mehr geschossen.

Auch Mathias Hain blieb bei Angriffen von „Emma“ souverän. Beim sensationellen Treffer von Fin Bartels machte Hain alles richtig und erwischte den Ball nicht mehr. Denn eine Parade hätte dem wunderschönen Fallrückzieher, im Übrigen das erste Bundesligator für den jungen Bartels, die Magie genommen. Obwohl Hain das vermutlich völlig egal gewesen wäre.