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37 Meter sind eigentlich im Sport keine Distanz. Hammerwerfer schleudern ihr Sportgerät mit einem müden Lächeln über diese Marke, Sperrwerfer könnte man im Tiefschlaf wecken, ihnen einen abgesägten Stab in die Hände legen und sie würden das Teil wohl trotzdem mehr 37 Meter weit schleudern. Auf dem Fußballplatz hingegen können 37 Meter eine enorme Länge sein. Stürmer brauchen weitaus weniger Distanz um langsame Abwehrspieler abzuschütteln und wer eine zielgenaue Flanke über 37 Meter an den Mann bringt, wird nicht selten als „Flankengott“ bezeichnet. Seit Samstag weiß auch Manuel Neuer, Torhüter in Diensten des FC Schalke 04, wie weit 37 Meter sein können. In der 85. Minute sah Neuer den schnellen Manuel Friedrich von Gegner Bayer Leverkusen mit dem Ball am Fuß über die Mittellinie sprinten und zu einem weiten Pass ausholen. Sekunden später sah Neuer den Ball wieder. Das runde Ding war doch tatsächlich in seinem Tor gelandet. „Ein Traumtor“, staunte Neuer und fügte schnell hinzu: „Ein Glückstor.“ Denn Friedrichs Flankentor war tatsächlich beides: Wunderschön anzuschauen, wie der Ball durch die Luft zirkulierte, unfassbar glücklich, dass er zentimetergenau unter der Latte einschlug. Manuel Neuer sah sehr unglücklich aus, beim entscheidenden Treffer des Spitzenspiels, und doch: Ein Vorwurf war ihm in dieser Situation nicht zu machen. Ja, er stand weit vor seinem Kasten, doch von einem modernen, mitspielenden Torhüter, wie Neuer es einer ist, wird erwartet sich in vermeintlich ungefährlichen Spielsituationen wie ein Libero postierend weit vor dem Tor zu plazieren. Neuer Konkurrent um das DFB-Tor, René Adler saß derweil auf der Tribüne und grinste unter seiner Sonnenbrille. Für den verletzten Torwart war Benedikt Fernandez, der genau eine Woche älter ist, als der „Bayer-Adler“ ins Spiel gekommen. Er machte einen guten Job. Nach der Partie stand sowieso nur ein Keeper im Fokus der Öffentlichkeit.


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