Von Tim Wiese, dem Torhüter des SV Werder Bremen, gibt es eine nette Anekdote: Da der allseits gepflegte Schlussmann während seiner Zeit beim 1. FC Kaiserslautern angeblich nie an einem Spiegel vorbeigehen konnte, ohne seine makellos angeklatschte Frisur zu überprüfen, gaben ihm Fans und Mitspieler schnell den Spitznamen „Spiegel“. Wohl deshalb fällt den gegnerischen Fans bei Auswärtsspielen des SVW nicht mehr ein, als die inzwischen langweilige Überführung Wieses als geschlechtliches Wunder: „Wiese ist ne´ Frau“ sangen am Samstag auch die Fans im Frankfurter Waldstadion, um den Hobby-Bodybuilder auf die Palme zu bekommen. Ohne Erfolg. Dafür gelang es Fans und Spielern den kleinen Spielmacher Diego so lange zu ärgern, treten und auszupfeifen, bis dieser nach 40 Minuten sein gutes Benehmen vergaß und Abwehrkoloss Kyrgiakos mit einem Schulterschubser auf den Rasen schickte. Wiese hingegen hatte nicht viel zu tun, gegen vor allem in der zweiten Halbzeit harmlose Frankfurter. Beim einzigen Tor des Spiels war er unschuldig, seine Vorderleute hatten gepennt, Amanatidis konnte locker einnetzen.
Sein Gegenüber Oka Nikolov zeigt in Spielen gegen vermeintliche Meisterschaftsanwärter scheinbar immer seine besten Leistungen. Sein unfassbares Rettungsspiel gegen Bayern München war den Eintracht-Fans noch im Gedächtnis, als er auch gegen die offensivstarken Bremer eine überragende Vorstellung ablieferte. Sein Arbeitszeugnis: 90 Minuten Bremen in Frankfurt, kein Gegentor.