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Vergangenes Wochenende hatte sich Raphael Schäfer noch mit Galgenhumor beholfen und grinsend den Platz auf der Reservebank eingenommen. Stuttgarts Trainer Armin Veh hatte den seit Wochen in die Kritik geratenen Keeper nicht aufgestellt und dafür den Debütanten Sven Ulreich ins Tor des aktuellen Deutschen Meisters befördert. Am Samstag in Duisburg war Schäfers Miene versteinert, als er neben den Reservisten Cacau, Khedira und da Silva Platz nehmen musste. Auch der Meistertrainer hat dem aktuellen Trend folgend seinen erfahrenen, aber erfolglosen Torwart, aus dem Spiel genommen und einem jüngeren Vertreter die Chance ermöglicht. Das Ziel solcher Maßnahmen ist klar: Die unbekümmerten Neulingen auf der letzten Position sollen dem Rest der Mannschaft Zuversicht und Hoffnung auf die Wende signalisieren. Den Stuttgartern gelang das im Spiel gegen den MSV Duisburg. Allerdings nur mit Blick auf das Ergebnis. In Halbzeit eins hatte der Tabellenletzte der Bundesliga noch gespielt, wie ein Absteiger: Schlampig im Spielaufbau, technisch nicht ausgereift und selten harmlos vor dem gegnerischen Tor. Ullreich durfte sich in der 34. Minute das erste Mal auszeichnen. Sein Gegenüber Sven Beuckert konnte 45 Minute nicht wirklich Luft holen, was nicht unbedingt an der spielerischen Dominanz der Gäste lag, sondern an der katastrophalen Ordnung in seinem Defensivverbund. Gegen die beiden Treffer von Mario Gomez (16., 41.) hatte Beuckert keine Abwehrmöglichkeit. Beschämend, wie die Duisburger Verteidiger ihren Torwart im Sich ließen. Erst nach dem Seitenwechsel war auch Ulreich gefordert. Beim eleganten Freistoß-Tor von Duisburgs Niculescu (49.) war er jedoch zum Statisten verdammt. Nicht einmal zehn Minuten später musste Ulreich den Ausgleich kassieren, Tiffert hatte Ishiaku frei gespielt, der den jungen Torhüter frech tunnelte. Beuckerts Vorderleute spielten in dieser Phase plötzlich herrlich frischen Offensivfußball, wenn auch begünstigt von mangelhafter Stutgarter „Verteidigung“. Ganz bitter für den MSV: Das späte und unverdiente Siegtor durch Thomas Hitzlsperger in der 92. Minute. Beuckert war machtlos. Sein schockierter und gleichzeitig leerer Blick nach Spielende dürfte symbolisch für die Situation des MSV Duisburg stehen. Der Verein ist Abstiegskandidat Nummer eins.


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