Die armen TV-Kommentatoren tun einem doch manchmal leid: Welcher vom Unglück gebeutelte Pressevertreter am Samstag-Nachmittag im Berliner Olympiastadion sitzen musste, um dem Publikum einen grausigen Kick schmackhaft zu machen, hat unser aller Mitleid redlich verdient. In so einem Spiel können zumindest die Torhüter noch halbwegs gut aussehen: Wenn kein Schuss auf das eigene Tor kommt, kein einziger Stürmer den Versuch wagt mit dem Ball am Fuß den Strafraum zu entern, muss auch kein Ball gehalten werden. Ergo: Kein Fehler wird den Torleuten angelastet. Berlins Jaroslav Drobny war zwar weitestgehend beschäftigungslos, doch bei den Aktionen, in denen der Hertha-Keeper eingreifen musste, wirkte er fahrig und unkonzentriert. Sein Gegenüber Matthias Hain spielte eigentlich so wie immer: Durchschnittlich konstant. Der kühle Niedersachse ist so weit entfernt vom gestelzten Torhüterdasein eines Tim Wiese, wie Lothar Matthäus vom Posten des deutschen Nationaltrainers. Ganz bitter: In einem Spiel, das kein Tor und schon gar keinen Sieger verdient gehabt hätte, musste sich Hain in der dritten Minute der Nachspielzeit nach einer Aneinanderreihung von Abwehrfehlern doch noch von Berlins Neuzugang Raffael überwinden lassen.