Wahrscheinlich war Frank Rost in einen stillen Traum vertieft. Zeit für ein gemütliches Schläfchen zwischen den Torstangen hatte er im Achtelfinalhinspiel gegen den FC Zürich genug. Also dürfte Rost entspannt an den Pfosten gelehnt dem netten Kick seiner Mannschaft gefolgt haben, ehe ihn die Müdigkeit ob der fehlenden Beschäftigung übermannte. Rochats Distanzschuss wenige Minute vor dem Schlusspfiff muss denn HSV-Mann also ziemlich überrascht haben, anders ist es nicht zu erklären, dass er den harmlosen Versuch von seinen Armen abprallen ließ, dann wild fuchtelnd, wie nach einer Fliege, das Spielgerät doch noch hinter seinem Kopf wegwischte und ihn schließlich unter Kontrolle brachte. Dumm nur: Der Ball hatte bereits die Linie überquert. So ermöglichte Rost, der natürlich nicht geschlafen hatte, den Zürichern den nicht mehr für möglich geglaubten Ehrentreffer. Im Uefa-Cup kann so ein Treffer böse Nachwirkungen haben. Aber: Wer glaubt nach der Hamburger Dominanz in der Schweiz tatsächlich an ein Weiterkommen des FC Zürich? Höchstens Frank Rost in einem Albtraum.