Als die Kritik immer lauter wurde, musste auch Armin Veh reagieren. Der Meistertrainer der Vorsaison setzte Raphael Schäfer, vor der Saison vom 1. FC Nürnberg eingekauft, im Spiel gegen Hertha BSC Berlin auf die Bank. Eine Ohrfeige für den Torhüter, der in der vergangenen Spielzeit noch zu den Besten seiner Zunft gehört hatte. Doch Schäfer hat in 18 Spieltagen seinen guten Ruf weitestgehend zerstört, er wirkte vom ersten Spieltag an unsicher und nervös zwischen den Pfosten. Mehr als einmal griff er daneben, ehe Veh gegen Berlin reagierte und den erst 19-jährigen Sven Ulreich für Pokalsieger Schäfer einsetzte. Ulreich, Stammtorhüter der VfB-Reserve in der Regionalliga Süd, durfte sich dann auch gleich einmal auszeichnen: Einen pfiffigen Freistoß von Herthas Ebert konnte er um den Pfosten lenken (6.). Dass er nach 90 Minuten Katastrophenfußball der Stuttgarter dennoch drei Gegentreffer kassiert hatte, lag nicht an Ulreich, viel mehr an der indisponierten VfB-Defensive. Wohin hat sich bloß die in der vergangenen Saison so zweikampfstarke und robuste Viererkette aufgelöst? Ulreich hatte weitere Male die Gelegenheit sein Können der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren, da wird ihn der Beinschuss, den ihm Marco Pantelic in der 45. Minute verpasste, auch nicht weiter schmerzen.