Wenig zu berichten, weil wenig zu sehen, gab es von den beiden Torhütern bei der torreichsten Partie des 19. Spieltags. Bochums Lastuvka und der Cottbuser Tremmel hatten zwar ihre Szenen, und konnten sich auszeichnen, doch am Spielgeschehen hatten sie insgesamt wenig Anteil. Tremmel strahlte trotz der drei Gegentore Ruhe und Sicherheit aus, ganz anders als sein Vorgänger Tomislav Piplica glänzt er nicht mit der explosiven Mischung aus Genie und Wahnsinn, sondern mit Konstanz und kontrollierter Torwartarbeit. Das mag den risikofreudigeren Lausitzern vielleicht langweilig erscheinen, für Nerven der Anhänger und des Trainergespanns ist Tremmels Anwesenheit allemal von Vorteil. Bei Jan Lastuvka ist man sich immer noch nicht sicher, ob er nun ein guter Durchschnittskeeper ist, oder ein flatterndes Nervenbündel. Beim 3:2 für Cottbus bewies er Letzteres: Eine Bogenlampe im eigenen Strafraum wollte Lastuvka fangen, rannte dabei jedoch in seinen Mitspieler Marcel Maltritz und ließ den Ball vor die Füße vom kleinen Erwin Skela fallen, der dankbar zum Anschlusstreffer abstauben konnte. Maltritz machte seinem Torhüter später im Interview direkt einen Vorwurf („Wenn er raus kommt, muss er den Ball haben, selbst wenn er mich dabei verletzt.“), was nun auch nicht auf volles Vertrauen der Mannschaft in ihren Torhüter schließen lässt.