Die Spieler vom FC Schalke 04 wirken in den vergangenen Jahren bei emotionalen Ausbrüchen irgendwie immer aufgesetzt und übertrieben. Den Eindruck hatte man auch beim Sonntagsspiel gegen den VfB Stuttgart. 2:0 lag der FC Schalke bereits in Führung, ehe der gewitzte Stuttgarter Spielmacher Antonio da Silva in der 61. Minute nicht auf die Mauer der Gastgeber warten wollte und einen Freistoß direkt auf das Tor von Manuel Neuer steuerte. Der „gechippte“ Ball wurde länger und länger, Neuer hastete zu spät ins eigene Tor zurück, blieb beim verzweifelten Rückwärtssprung auch noch leicht im Boden hängen und konnte den Ball nur noch an die Unterlatte abwehren. Von dort sprang der Ball wieder zurück und der zurückfallende Neuer nahm die Pille quasi mit ins eigene Netz. Eine peinliche Aktion für den jungen Keeper - man sah es Neuer deutlich an. Als dann Heiko Westermann in 76. Minute das entscheidende 3:1 gegen den blassen Raphael Schäfer erzielte, stürmte plötzlich Neuer zu seinen Innenverteidigern, die ihn herzten und drückten. Neuer hat gegen Stuttgart erneut bewiesen, dass er im Laufe seiner Karriere noch Nervenstärke sammeln muss. Er ist ohne Frage ein großartiges Talent, muss aber in der 2. Hälfte der Saison die Fehlerquote deutlich zurück schrauben und die notwendige Konstanz zeigen. Ansonsten droht Neuer im Tagesgeschäft Fußball weiter in die Kritik zu geraten. Genauso ergeht es nun seinem Gegenüber Raphael Schäfer. Der Nachfolger von Timo Hildebrand ist in der lokalen Stuttgarter Presse mittlerweile einer der meist kritisiertesten Spieler des VfBs. Es ist sehr gut möglich, dass in nicht allzu langer Zeit, Supertalent Sven Ulreich (19) eine Chance bekommen wird.