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Home > Magazin > torwart.de-HAUTNAH > Torwarttrainer > Mario Aller (1. FC Heidenheim): "Auf den Willen und die Mentalität legen wir besonders viel Wert."

Torwarttalenttag beim 1. FC Heidenheim am 30.10.20 - Interview mit Torwartkoordinator Mario Aller (1. FC Heidenheim)


"Auf den Willen und die Mentalität legen wir besonders viel Wert."

von M. Schäfer

Möglichst frühzeitig möchten die deutschen Profivereine und ihr Nachwuchsleistungszentren mit talentierten Torhütern kennenlernen. Der Zweitligist 1. FC Heidenheim veranstaltet zu diesem Zweck am 30.10.2020 in Heidenheim einen Torwarttalenttag. Wir sprachen mit dem Torwartkoordinator und U19-Torwarttrainer der Heidenheimer, Mario Aller (29), über den Talenttag, über das Scouting beim Zweitligisten und wie der Nachwuchsbereich mit dem Profibereich im Torwartbereich zusammenarbeitet.

torwart.de: Wie läuft der Torwarttalenttag genau ab? Welche Fähigkeiten werdet Ihr anschauen?

Mario Aller: Der Torwart-Talenttag läuft in Form eines Gruppentrainings ab. Die jungen Torhüter werden Stationen zu verschiedenen Schwerpunktthemen gemeinsam mit den Torwarttrainern unseres HARTMANN NachwuchsLeistungsZentrums durchlaufen und dabei jede Menge Tipps, Ratschläge und Hilfestellungen zu unterschiedlichen Themen, wie „sauberes Fangen von Bällen“, „Verhalten bei 1 vs. 1 Situationen“, „Strafraumbeherrschung und Stellungsspiel“ und vielem mehr bekommen.

Infos zu Mario Aller:
  • Nationalität: Deutschland
  • Geburtstag: 27.01.1991
  • Geboren in: Ostfildern, Deutschland
  • Vereine als Trainer:
    Seit 2019: 1. FC Heidenheim (U19-Torwarttrainer + Torwartkoordinator)
  • Vereine als Spieler:
    Stuttgarter Kickers U19/II, Eintracht Bamberg, FC 07 Albstadt

torwart.de: Warum veranstaltet ihr regelmäßig Torwarttalenttage?

Mario Aller: Wir möchten gerne möglichst vielen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, einmal beim 1.FC Heidenheim 1846 „reinzuschnuppern“, einen Einblick zu bekommen wie bei uns im TW-Bereich gearbeitet wird & was für uns wichtig ist. Einblicke in die Arbeitsweise eines NLZ zu bekommen und zu sehen, wie wir trainieren, ist für viele nicht alltäglich. Darüber hinaus soll an diesem Tag natürlich ganz viel Spiel und Spaß im Vordergrund stehen – um möglichst viele Kinder weiterhin darin zu bestärken, fleißig zu trainieren und möglichst viele Fortschritte zu machen. Für uns als Verein ist es natürlich toll, junge Nachwuchstorhüter kennen zu lernen und ihre Wege zukünftig zu verfolgen – im Fußball trifft man sich bekanntlich ja immer zweimal.

torwart.de: Wie wichtig ist das lokale Scouting für Heidenheim im Torwart-Bereich?

Mario Aller: Für uns als FC Heidenheim ist der Bezug zur Heimat enorm wichtig und es liegt uns am Herzen auch für die Region da zu sein. Das lokale Scouting steht bei uns im Fokus – nicht nur im Torwartbereich. Ideal wäre es alle jungen Torhüter der Region zu kennen, bei denen wir die Fantasie haben, dass sie es einmal zu uns ins HARTMANN NLZ schaffen könnten. Unsere Trainer sind Wochenende für Wochenende auf vielen Sportplätzen unterwegs – eine Veranstaltung wie diese hilft uns darüber hinaus natürlich sehr, noch viele weitere junge Torhüter kennen zu lernen.

torwart.de: Für wen ist der Torwarttalenttag geeignet? Wie talentiert sollte man sein?

Mario Aller: Generell ist der Torwart-Talenttag für alle jungen Torhüter zwischen 10-16 Jahren geeignet. Jeder Torhüter, der im entsprechenden Alter ist und sich angesprochen fühlt, ist herzlich eingeladen, bei uns vorbeizuschauen und mit zu trainieren.

Gerne lassen wir uns von den jungen Talenten überraschen, die im Idealfall bereits Erfahrungen im Torwart-Spiel gesammelt haben. Beim vergangenen Torwart-Talenttag konnten wir einen Teilnehmer kennenlernen, der mittlerweile bereits in der zweiten Saison fester Bestandteil unseres U19 Bundesliga-Kaders ist.

torwart.de: Was definiert für dich ein Torwarttalent?

Mario Aller: Ganz plakativ gesprochen: „Wer weniger Gegentore bekommt, als sein Gegenüber, ist ein Talent und dementsprechend besser, als seine Konkurrenten“ – aber ganz so einfach ist es natürlich nicht.

Ein Torwart-Talent definiert sich in meinen Augen darüber, dass er Dinge besser und schneller versteht, lernt und umsetzen kann, als andere Spieler auf einem vergleichbaren fußballerischem Niveau.

Die Torhüter, die sich aktuell in unseren Jugendmannschaften befinden und den Rückhalt ihrer Mannschaften bilden sind uns natürlich bei verschiedenen Spielen und Trainingseinheiten positiv aufgefallen – da sie zu diesem Zeitpunkt etwas Spezielles hatten und aus der breiten Masse herausgestochen sind. Dies zeigt sich zum Beispiel im Mitspielverhalten und der Spieleröffnung, natürlich im Halten von Bällen und Vereiteln von Torchancen oder durch ihre Präsenz und Ausstrahlung auf dem Platz.

Ich bin der Meinung, dass jeder Jugendliche Talente in irgendeiner Form besitzt, manche können dies nur besser nach außen tragen als andere. Ein wichtiger Punkt neben der stetigen Verbesserung und Wiederholung von häufigen Torwartmustern (Fangen, Stellungsspiel, 1vs.1 Verhalten, Coaching) ist auch der Wille, den ein Jugendtorhüter mitbringen muss. Den Jungs wird schon einiges abverlangt an Training und Spielen, sie verbringen viel Zeit auf Sportplätzen und heben sich so natürlich auch von vielen Freunden und Bekannten ihrer Altersstufen ab. Der Wille ist neben dem reinen Talent Bälle zu fangen, neue Bewegungsmuster und -techniken kennenzulernen und anzuwenden ein fast noch größerer Punkt, auf den wir Wert legen.

torwart.de: Seit 2019 bist du Torwartkoordinator in Heidenheim. Welche Aufgaben hast du in dieser Rolle?

Mario Aller: Meine Hauptaufgabe ist es in erster Linie den Torwart-Bereich im HARTMANN NLZ am „laufen“ zu halten. Dies bedeutet vor allem, dass die Torhüter im Rahmen des Mannschafstrainings mit Ihrem TW-Trainer spezielles Training bekommen. Des Weiteren muss ich natürlich mit den Cheftrainern der verschiedenen U-Teams immer kommunizieren, welche Trainingsschwerpunkte gesetzt sind, wie viele Torhüter sie für welche Trainingseinheiten benötigen und natürlich organisieren und gewährleisten, dass jede Mannschaft mit Ihren Torhütern die bestmöglichen Voraussetzungen haben, um ein gutes Training absolvieren zu können.

Darüber hinaus gilt es für mich über meine Torhüter informiert zu sein. Wer hat gerade etwas Probleme (sei es privat, in der Schule oder auf dem Platz). So kann ich Leistungen besser einschätzen und den Jungs Hilfestellung und Tipps bei Verletzungen oder anderweitigen Anliegen geben. Außerdem versuche ich natürlich möglichst viel von den Jungs zu sehen und mit ihnen auf dem Platz zu stehen, um die Entwicklung im Training und Spiel beurteilen zu können.

Zusätzlich gehört es zu meinen Aufgaben mit den Jungs bei Bedarf auch mal einzeln auf den Platz zu gehen, wenn mir selbst oder einem Kollegen aus unserem Torwart-Team Dinge auffallen, die wir speziell mit einem oder mehreren Torhütern nochmal ansprechen oder trainieren sollten. Generell gilt es einfach nah an den Jungs zu sein und sie in ihrer Entwicklung zu begleiten und bestmöglich zu unterstützen. Dazu gehört natürlich auch die Videoanalyse der Spiele und Trainingseinheiten, um den Jungs klar an ihrem Beispiel vor Augen zu führen, was gut ist und wo es noch Luft nach oben gibt.

Und wie oben schon beschrieben viele Spiele zu sehen, auf vielen Sportplätzen zu sein und so auch darüber hinaus möglichst Torhüter kennen zu lernen und zu sehen. Bei knapp zwanzig Torhütern und fünf Torwart-Trainern, über die verschiedenen Mannschaften verteilt, fällt da schon einiges an – langweilig bei den besonderen Charakteren auf der TW-Position wird es einem da eher selten.

torwart.de: Wie seid ihr in Heidenheim im Torwart-Bereich aufgestellt?

Mario Aller: Aus meiner Sicht sind wir im TW-Bereich mit unseren Torwarttrainern überragend aufgestellt. Wir haben von der U19 bis runter zur U14, pro Mannschaft einen eigenen Torwart-Trainer, der die Jungs beim Training und auch beim Spiel betreut, unterstützt und optimal mit ihnen im Warm-Up arbeitet, so dass der Torhüter top vorbereitet sein Spiel absolvieren kann.

Vor allem die Betreuung beim Spiel ist für uns ein großer Punkt. Jeder, der selbst mal im Tor gestanden hat und eventuell mal ein Gegentor fressen musste, bei dem man sich nicht von seiner besten Seite präsentieren konnte, weiß um die Unterstützung und wie hilfreich diese sein kann. Darüber hinaus haben wir einen weiteren Torwart-Trainer im Bereich der Fußballschule und haben mit den Profitorhütern Diant Ramaj und Kevin Ibrahim zwei Torhüter aus dem Profikader, die sich um den Altersbereich der U12/U13 kümmern. Dies gestaltet sich aktuell aufgrund der COVID-19 Pandemie und den notwendigen Testungen der Profis leider sehr schwierig.

Wie schon erwähnt, sind wir hier also super aufgestellt und haben so für die Jungs auch immer einen direkten Ansprechpartner, an den sie sich wenden und hilfreiche Tipps holen können.

Des Weiteren ist das Miteinander und das Arbeiten innerhalb des Torwart-Teams sensationell. Hier wird sich mannschaftsübergreifend unterstützt, geholfen, ausgetauscht und eine einheitliche Sprache gesprochen, so dass jeder über die Torhüter aller Bereiche Bescheid weiß und wir bestmöglich im Sinne der Jungs arbeiten können.

torwart.de: Wie sieht die Zusammenarbeit zwischen dir und dem Torwarttrainer der Profis, Bernd Weng, aus?

Mario Aller: Die Zusammenarbeit zwischen Bernd Weng und mir ist sehr eng. Wir sind beinahe täglich im Austausch, sei es über Telefon oder persönlich und informieren uns gegenseitig über die relevanten Dinge und Ideen rund um das Thema „Torwartspiel“.

Für mich ist der Austausch mit ihm extrem hilfreich und inspirierend – einem Mann mit seiner Erfahrung über die Schulter zu schauen und bei seinen Trainingseinheiten etwas mitnehmen zu können, hilft mir in meiner täglichen Arbeit sehr. Daher versuche ich bei möglichst vielen seiner Einheiten dabei zu sein. Trotz allem tauschen wir uns auch mal kontrovers über Themen aus.

Ich denke es ist nicht selbstverständlich, dass der Torwart- Trainer der Profis so gut über den Nachwuchs informiert ist und sich so dafür interessiert. Dies zeigt auch den Weg, den wir in Heidenheim gehen wollen.

Unter dem Strich sprechen wir im Bereich des Torwartspiels absolut dieselbe Sprache, was für die Ausbildung der Jungs im HARTMANN NLZ natürlich vorteilhaft ist, schließlich wollen wir ja so viele Torhüter wie möglich für den Profibereich entwickeln.

torwart.de: Viele Vereine in der Bundesliga haben in ihren Nachwuchsleistungzentren hervorragende Talente. Trotzdem schaffen es diese Talente oftmals nicht in die Profimannschaft. Wie schätzt du die sogenannte Durchlässigkeit der Talente in Heidenheim für die Torhüter ein?

Mario Aller: Die Durchlässigkeit beim FCH ist absolut gegeben. Wie bereits beschrieben, ist mit Bernd Weng ein TW-Trainer in den Reihen der Profis, der sich sehr für die Jugend interessiert und gerne darüber Informationen einholt.

Im aktuellen Kader der Profis befinden sich auch zwei Torhüter, die den Weg aus dem HARTMANN NLZ in den Profikader gefunden haben. Ich denke allein diese Tatsache ist schon genug Beweis dafür. In der Vergangenheit haben wir auch immer wieder gemeinsame Trainingseinheiten abgehalten mit den jungen Profi-Torhütern und Torhütern aus dem NLZ.

Hier ging es uns darum, Bewusstsein und Motivation für die Nachwuchstorhüter zu schaffen, damit sie sehen wohin sie wollen und was dafür noch notwendig ist um diesen Weg zu gehen.

torwart.de: Mario, wir wünschen euch und den anwesenden Torwarttalenten einen erlebnisreichen und erkenntnisreichen Torwarttalenttag in Heidenheim.

Mario Aller: Vielen Dank.

Link zur Anmeldung zum Torwarttalenttag des 1. FC Heidenheim:


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