torwart.de: Welche Aspekte konnten Sie von Ihrem Vorgänger übernehmen?
Jayme: Da ich meinen Vorgänger nicht kennengelernt habe, konnte ich keine Aspekte von ihm übernehmen.
torwart.de: Wie oft findet eine Kommunikation mit den anderen Trainern im Verein statt?
Jayme: Kommunikation im eigenen Trainerteam, aber auch mit anderen Trainern im Verein, ist enorm wichtig. So stehe ich im täglichen Training mit meinem Trainierteam im permanenten Austausch. Kerninhalte sind regelmäßig das tägliche Wirken der Torhüter. Bezogen auf die Kommunikation mit den Nachwuchstrainern, könnte diese noch verbessert werden. Insbesondere sollten die Gedankengänge und Trainingsinhalte des Profiteams auf alle Juniorenmannschaft übertragen und entsprechend kommuniziert werden. Viele große Vereine haben dies bereits in hervorragender Weise umgesetzt.
torwart.de: Inwiefern nutzen Sie Videoanalysen für ihre tägliche Trainingsarbeit?
Jayme: Soweit es die Möglichkeiten zulassen, nutzen wir gelegentlich auch Videoanalysen im Training, um auch an Feinheiten bzw. Punkten, die erst auf den 2. Blick auffallen, zu arbeiten. Für ein Trainingsanalyse bis ins kleinste Detail, halte ich Videoanalysen für ein sehr wichtiges Trainingselement.
torwart.de: Und analysieren auch die Spiele danach mit Videomaterial?
Jayme: Ja das tun wir, um an Schwächen und Stärken zu arbeiten. Zudem können wir das Spiel in aller Ruhe Revue passieren lassen und Punkte besprechen, die bisher noch nicht aufgefallen sind.
torwart.de: Was ist wichtig bei der Analyse von Videos im Torwartspiel?
Jayme: Jeder Torwarttrainer aber auch jeder Torhüter sollte eine eigene Philosophie über sein Torwartspiel haben und umsetzen. Demnach kann jeder Torwart sein eigenes Spiel analysieren und wir können gemeinsam Situationen besprechen, bei denen es evtl. zunächst auch einmal Meinungsverschiedenheiten gibt. Auch ist sehr wichtig, Spielzusammenhänge in Ihrer Gesamtheit zu erkennen, die zu einer Torwartaktionen führen. Evtl. findet man dann an einer ganz anderen Stelle erste Ansatz- und Besprechungspunkte.
torwart.de: Daniel Ischdonat sollte schon vor zwei Jahren Torwarttrainer werden, dann stand er doch im Tor. Wie beurteilen Sie seine Rolle?
Jayme: Daniel ist ein sehr erfahrener Torwart. Mit seiner Erfahrung kann er jeder Mannschaft weiterhelfen. Nur er selbst weiß am Besten, ob er spielen möchte oder in den Bereich des Torwarttrainers wechseln möchte.
torwart.de: Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den Torhütern im Nachwuchsbereich?
Jayme: Bei uns im Verein ist es absolut vorbildlich, wie sich die Profitorhüter dem Nachwuchsbereich annehmen. Sie haben immer ein offenes Ohr und geben den Nachwuchskeepern regelmäßig wichtige Tipps für ihre Entwicklung. Aber auch im Torwartbereich müssten größere Anstrengungen im Verein vorgenommen werden, um den Nachwuchs noch intensiver an den Profilbereich heranzuführen. Beispielhaft ist unser Torwart Michael Langer zu nennen. Er organisiert jedes Jahr Torwartcamps in seiner Heimat Österreich und gibt seine Erfahrungen somit an Jugendliche weiter.
torwart.de: Gibt es auch Unterstützung der Profikeeper für die Jüngeren?
Jayme: Ja, das merke ich in der täglichen Trainingsarbeit. Wie Daniel und Michael die jüngeren Torhüter Michael Hiegl und Philipp Kühn im täglichen Trainingsbetrieb professionell unterstützen, ist wirklich vorbildlich. Und wie eben bereits erwähnt, haben sie immer einen Tipp für die Juniorenkeeper oder geben Ihre Erfahrungen im Rahmen von Torwartevents weiter.
torwart.de: Was muss ein Torhüter heute mitbringen, damit er sich im Profibereich festsetzen kann?
Jayme: Die mentalen Tugenden wie z.B. Selbstbewusstsein, Ehrgeiz, starke Psyche, Gelassenheit erfahren zunehmende Bedeutung. Dies hat sicherlich auch mit dem medialen Interesse zu tun, dass der deutsche Profifußball mittlerweile inne hat. Generell sollte ein Torhüter jede Situation so annehmen wie sie kommt. Diese entsprechend bewältigen und keine Angst vor neuen Herausforderungen haben.
Im Spiel sollte er sich auf jede Spielsituation freuen, in die er eingreifen kann, um sich aszeichnen zu können.
Ein gesunder "Wille" und technische Fertigkeiten sind zudem für mich Grundvoraussetzungen, um im Profibereich bestehen zu können. Ein wichtiger Punkt ist die Ausstrahlung und Körpersprache des Torhüters.
torwart.de: Welche Bereiche sind in Ihrem Training besonders wichtig?
Jayme: Alle Bereiche, die das moderne Trorwartspiel auszeichnen, sollten regelmäßiger Trainingsinhalt sein. Beispielhaft sind sicher Raumverhalten, Fußballtechnische Grundelemente, ein gutes Stellungsspiel "auf der Linie" und die Spieleinleitung sowie -fortsetzung.
Alle Bereiche die das moderne Trorwartspiel abdecken. Dinge wie Raumverhalten, Fußball technische Grundelemente, aber auch das Eigentliche Torwart Spiel auf der Linie, und die Spiel Fortsetzung sind hier besonders zu beachten.
Alle Bereiche die das moderne Trorwartspiel abdecken. Dinge wie Raumverhalten, Fußball technische Grundelemente, aber auch das Eigentliche Torwart Spiel auf der Linie, und die Spiel Fortsetzung sind hier besonders zu beachten.
torwart.de: Nutzen Sie auch Erkenntnisse aus anderen Sportarten in Ihrem Training?
Jayme: Ich schaue immer wieder über den eigenen Tellerrand hinaus. Erkenntnisse aus dem Basketball prägen mein Athletik- und Sprungkrafttraining. Zum Ausbau der mentalen Stärke greife ich auf Elemente aus dem Golfsport zurück. So hatte ich die Gelegenheit die Golflegenden Tiger Woods und Rory Mc Ilroy bei ihrem Training und Spiel persönlich kennenlernen und beobachten zu können. Es faszinierte mich besonders ihr Verhalten und äußerliche Gelassenheit in Drucksituationen. Dieses mentale Gleichgewicht ist auch für Fußballtorhüter enorm wichtig. Denn oft müssen sie in Drucksituationen schnelle und richtige Entscheidungen treffen (z.B "Gehe ich bei einer Standardsituation raus oder bleib ich auf der Linie?!").
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