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Neue Torwartregel - 8 Sekunden bis zur Spielfortsetzung

Neue Torwart-Regel: IFAB greift beim Zeitspiel durch

von T. Rübe / M. Schäfer

 


Das International Football Association Board (IFAB) hat auf seiner Jahrestagung in Belfast eine Regeländerung beschlossen, die ab der Saison 2025/2026 in Kraft tritt – und diese betrifft vor allem Torhüter. Künftig hat der Keeper 8 Sekunden Zeit, den Ball nach einer Aufnahme wieder freizugeben. Verstreicht diese Frist, bekommt der Gegner einen Eckstoß zugesprochen – ein Novum im Regelwerk. 

Bisher durfte der Torhüter den Ball maximal 6 Sekunden festhalten. Bei Verstoß wurde theoretisch ein indirekter Freistoß für den Gegner verhängt – eine Sanktion, die in der Praxis so gut wie nie angewendet wurde.

Mit der neuen Regelung bekommt der Torhüter zwei Sekunden mehr Zeit, jedoch soll die Umsetzung konsequent und engmaschig erfolgen. Der Schiedsrichter wird dem Keeper sogar ein visuelles Zeichen geben, wenn noch 5 Sekunden verbleiben.

Gregor Kobel: „Die Mannschaft muss sensibler werden“

BVB-Torhüter Gregor Kobel äußerte sich bei Sport1 zur neuen Regel:

„Das war so eine Regel (6-Sekunden-Regel), bei der nicht richtig durchgegriffen wurde – auch aus einem gewissen Grund. Sechs Sekunden sind eine sehr kurze Zeit. Viele Mitspieler hatten das nicht auf dem Schirm.“

Er sieht durch die neue Regel auch eine Mitverantwortung des Teams:

„Dann muss die ganze Mannschaft ein bisschen sensibler für das Thema sein. Dass man schneller in die Positionen kommt. Das macht das Spiel sicher ein bisschen schneller.“

Den Eckball als neue Strafe bewertet Kobel sogar positiver:

„Als Torhüter steht man mit einem indirekten Freistoß unter extremem Druck, da die Torgefahr deutlich höher ist.“

Erwartete Auswirkungen auf das Spiel

Die neue Regel dürfte das Fußballspiel in mehreren verschiedenen Spielsituationen enorm verändern:

  • Schlussphasen von Spielen: Zeitspiel wird effektiver unterbunden, besonders bei knappen Spielständen.
     
  • Spielaufbau: Teams müssen nach Ballaufnahme des Torwarts schneller ihre Positionen finden, um einen geordneten Spielaufbau starten zu können. Momentan nimmt sich der Torwart in der Regel sehr viel Zeit, bis seine Teamkameraden sich so positioniert haben, damit der Spielaufbau eingeleitet werden kann..
     
  • Standardsituationen: Eckbälle werden durch die neue Sanktion häufiger auftreten.
     
  • Hektische Spielsituationen: Torhüter und Feldspieler müssen präziser und schneller agieren, um Ballverluste zu vermeiden. Man kann davon ausgehen, dass die Torhüter wieder viel häufiger mit langen Abwürfen oder Aschlägen das Spiel fortsetzen werden. Die Mannschaften werden sich viel häufiger mit schnellem Umschaltspiel konfrontiert werden.

Weitere Regeländerungen der letzten Jahre

Die neue 8-Sekunden-Regel reiht sich ein in eine Serie von Änderungen, die den Torhüter direkt oder indirekt betreffen:

Only-the-Captain-Regel (EM 2024)

Nur der Mannschaftskapitän darf mit dem Schiedsrichter sprechen. Ist der Torwart der Kapitän, muss ein Feldspieler als Ansprechpartner benannt werden – was die Rolle des Torwarts als Führungsspieler in der Außendarstellung schwächt.

Rückpass-Regel (historisch bedeutsam)

Seit der Einführung darf der Torwart einen kontrollierten Rückpass nicht mehr in die Hand nehmen. Dies machte das Spiel schneller und wandelte den Torwart zunehmend zum „11. Feldspieler“.

Strafstoß-Regelung

Beim Elfmeter muss der Torwart mit mindestens einem Fuß auf der Linie stehen – auch bei verzögertem Anlauf des Schützen. Dies führte zu einer Benachteiligung des Torwarts im Elfmeterschießen.

Ein Vorschlag von FIFA-Schiedsrichter-Chef Pierluigi Collina könnte hier künftig Abhilfe schaffen:

„Nach einem parierten Elfmeter im laufenden Spiel soll der Nachschuss nicht mehr erlaubt sein – stattdessen soll mit Abstoß fortgesetzt werden.“

Fazit und Ausblick

Die neue Acht-Sekunden-Regel könnte das Spiel nachhaltig verändern: Durch eine konsequentere Umsetzung wird nicht nur Zeitspiel unterbunden, sondern auch das Tempo erhöht. Gleichzeitig erfordert sie von Mannschaften eine Anpassung ihrer Abläufe – insbesondere im Hinblick auf schnelles Umschalten nach Ballbesitz des Keepers.

Ob diese Regel tatsächlich zu einer faireren und dynamischeren Spielweise führt oder ob sie lediglich für weitere Diskussionen sorgt, wird sich ab der Saison 2025/2026 zeigen.

Dieser Text deckt alle relevanten Aspekte ab und bietet einen umfassenden Überblick über die neue Regel sowie deren potenzielle Auswirkungen auf das Spiel und die Spieler.

 


Kommentare (2)

  • Sandy Bruckbauer
    vor 15 Stunden
    Die 8 Sekunden Regel finde ich gut, ich würde sie mir aber auch beim Torabstoß wünschen sobald der Ball im Fünfer ist.
    • Thomas
      vor 2 Stunden
      Das stimmt. Beim Abstoß wird oftmals auch sehr lange auf Zeit gespielt. Das wäre eine gute Erweiterung der neuen Regel. Beim Futsal ist es auch so, dass man nur 4 Sekunden Zeit hat bis man die Spielfortsetzung macht.

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